Verweigerung geht mit persönlichen Einbussen einher (Schauungen & Prophezeiungen)

Baldur, Donnerstag, 08.10.2015, 17:38 (vor 3311 Tagen) @ Wizard (4986 Aufrufe)

Hallo, Wizard,

Demos sind mit das Dümmste, was man machen kann. Zum Einen sind sie > völlig nutzlos, und zum Anderen läuft man damit Gefahr was auf die > Mütze zu bekommen. Sei es von der herbeigekarrten Polizei (oder auch > der BW) oder von den bezahlten "Gegendemonstranten".

der Gefahr bin ich mir bewusst, aber immerhin hat das sogar die waffenstarrende DDR in die Knie gezwungen, die schiere Teilnehmerzahl hat die kritische Marke bei weitem gesprengt. Das geht also doch, wie man ja auch beim Siedler-Einfall sieht. Ein kleines Grüppchen wird überall aufgehalten, 20.000 laufen unbeeindruckt mitten durch.

Ich persönlich habe vor rund 30 Jahren nach Kohls Machtergreifung damit angefangen.

Leicht ist der Weg allerdings nicht, weil er mit persönlichen Einschränkungen und Verzicht zu tun hat.

Jetzt sind wir beim Kernproblem. In den Nachbarländern Palästinas sitzen die Vertriebenen mittlerweile in der dritten Generation herum und warten auf Godot.
Ganz so wartend wie diejenigen unter uns, die seit Mitte der Achtziger darauf warten, dass es chlöpft.
Hat es aber nicht. Es ging immer weiter, wie Kohls Karawane, die sich völlig unbeeindruckt zeigte. Die Fakten sind unverrückbar festgezurrt.
Statt dessen sind diese Wartenden jetzt keine knackigen Jungs mehr, sondern alte Säcke.

Ich habe dem Irrsinn 1992 den Rücken gekehrt, aber die Jahre produktiv nutzen dürfen.
Soviel auch zum Thema, ausharren, oder eigene Flucht.

Warten wir noch weitere 20 Jahre, ist das praktisch ein gesamtes Menschenleben, das aufgrund der Verweigerung nutzlos verpufft.

Das kann also nicht die optimale Lösung sein, obwohl sie mir allemal noch besser erscheint, als der abgezockte Lastenesel aus dem Hamsterrad zu sein, den man nicht nur melkt und prügelt, sondern auch schlachtet, während er das Schmarotzersystem am Leben erhält.

Obwohl, die Hamsterradrenner haben den sich einschränkenden, verzichtenden Verweigerern das Gefühl voraus, dazuzugehören, sie leben feudal über ihre Verhältnisse auf Pump, sie haben die Illusion auf eine fette Rente, und das alles platzt erst dann, wenn es wirklich platzt.
Blüm hat noch immer recht, dass die Ränndä sichää ist, auch wenn ich sehr hohe Beträge dagegen gewettet hätte. Es ist so.

Und es kann auch noch verdammt lange weiter so laufen.

Wenn es gelingt, einen Platz andernorts zu finden, an dem man mit den Verhältnissen zufriedener ist, als daheim, ist das aus meiner Sicht die beste Wahl, oder vielleicht sogar die einzige.

Niemand hat was von einfach gesagt :-).

Beste Grüsse vom Baldur


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