Hallo, Baldur,
ich kenne jede Menge Leute, die jede Menge Dinge machen, die nichts bringen. Es kann nur einen Grund für diese Aktivitäten geben: Man tut etwas, um überhaupt etwas zu tun, und somit sein Gewissen zu beruhigen.
Das ist natürlich alles irgendwie...
Durchaus kann man eine Pilotin hindern, ein Flugzeug gegen eine Felswand zu lenken. Indem man ihr beherzt ins Steuer greift. Mir scheint, da scheint sich - noch - keiner zu trauen. Seehofer ist wieder verschwunden, er hat wohl doch Fracksausen gekriegt, und so etwas: https://www.wa2017.de/was-wir-wollen/gerd-schultze-rhonhof-ruecktrittsforderung/ sind zwar hehre Worte, denen aber die darauf folgenden Taten fehlen.
Es scheint auch keiner fähig zu sein, sich die Folgen der Asylschwemme im kommenden Winter vorzustellen, vielleicht fehlt den Menschen einfach die Phantasie oder sie hoffen: Mich erwischt es schon nicht. Bis zur nächsten Wahl ist es natürlich, bei dem Fremdbesiedelungstempo, längst zu spät. Im Winter wird es schon zu spät sein.
Ziviler Ungehorsam ist ein Weg, aber wie Wizard schon bemerkt, er fordert Opfer, und die will kaum jemand bringen. Es fehlt noch so die rechte Einsicht, dass wir uns wirklich in Not befinden. Ziviler Ungehorsam greift auch erst, ist erst systemschädigend, wenn ihn viele Menschen ausüben, Millionen müssen es schon sein.
Das mit den Bürgermeistern, was quasi auf freie Gemeinden hinausläuft, verstehen leider die wenigsten Menschen und auch hier greift das Argument: Die meisten Menschen sehen noch nicht, dass ihnen das Wasser bis zum Hals steht; sie sehen also die Notwendigkeit schnellster Veränderungennicht so richtig ein.
Natürlich funktionieren freie Gemeinden, nur, das wäre wieder Arbeit, es wäre neu, es würde Veränderung bedeuten, und das mag der Michel nicht. Er will sich nicht verändern; er sieht eben die Notwendigkeit dazu noch nicht.
Es sieht also wirklich schlimm aus.
Wären da nicht Thüringen und Sachsen. Ich hatte vor ein paar Wochen das Glück, einige Tage in Nordthüringen verbringen zu dürfen, und habe dort eine ganz andere Bevölkerung (als hier im Westen) kennen lernen dürfen.
Man erkennt es aber auch an der ständig steigenden Zahl der Demoteilnehmer nicht nur in Dresden. Auch in kleinen Städten ist immer mehr los auf den Demos, Mahnwachen usw. Es wurde eine Grenze blockiert (zwar nur symbolisch, aber immerhin, es kamen Tausende), es wurde eine Zufahrt zu einem "Asyl"bewerberheim blockiert, es brennt auch schon mal was (so ein Zufall! ).... und so weiter, und so fort. Die Möglichkeiten des Widerstandes sind vielfältig. Über die meisten muss man gar nicht lange reden, man muss es einfach machen, und die in Thüringen und Sachsen, die machen das eben. Die reden nicht vorher lange herum und tun dann doch nichts.
Insofern denke ich, ist ein Teil Deutschlands noch nicht verloren. Man sollte allerdings übersiedeln, will man in ein paar Jahren nicht in einer Orwellhaften, türkisch geführten Diktatur leben. Denn dahin geht der Weg. Im Westen tut sich nichts. In Bayern leider auch nicht. Der Wohlstand hat die Leute verdorben. Sie sind des Widerstandes nicht mehr fähig. Hörstel hat zwar mal was von 100 000 in Berlin erzählt, die würden das "Ding schon beenden", wenn sie denn dann da wären und da bleiben würden, aber 1. kommen keine 1000 nach Berlin zu Demos, 2. bleiben die da nicht und 3. wird eh alles abgesperrt, was regierungsrelevant ist. Das ist also ebenfalls Wunschdenken.
Gruß, Lieselotte