Moin ITOma
Ich würde das eher Konsumverzicht nennen. Ungehorsam ist es (noch) nicht, weil, wie Du ganz richtig schreibst, es bislang ja noch keine Gesetze gibt, die Dich zum Konsum zwingen. Ansätze dazu gibt es allerdings schon.
GEZ nicht zu zahlen, wäre übrigens ziviler Ungehorsam. Ebenso wie Steuern zu verweigern (das hast Du ja weiter unten schon angesprochen), was aber bei 80% der Bevölkerung gar nicht geht, weil die wohlweislich von vornherein abgezogen werden.
Ja, es ist auch ein Konsumverzicht, aber nicht nur. Es geht ja nicht darum, grundsätzlich auf alles zu verzichten, sondern gezielt Dinge die man nicht braucht. Man muss keinen Zweit- und Drittwagen haben, und ebenso braucht man nicht ständig das neueste Handy, die neueste Glotze usw. Solche Aktionen schaden den Konzernen (weniger Profit) und dem Staat (weniger Steuereinnahmen). Man weigert sich nicht, die Steuern zu bezahlen, was letztlich nicht möglich ist, weil da der Staat am längern Hebel sitzt. Man sorgt dafür, dass diese Steuern erst gar nicht fällig werden.
Beispiel Kfz:
Keine Kfz-Steuer, keine Mineralölsteuer, keine Versicherungen usw.
Beispiel Arbeit:
Wenn man weniger Arbeitet, bekommt der Staat weniger Steuern. Wenn man gar nicht mehr Arbeitet, bekommt er noch weniger bis gar nichts und kann im Gegenzug noch draufzahlen. Hinzu kommt die fehlende Arbeitsleistung. Hunderttausende hängen hier als Aufstocker im Niedriglohnsektor und jammern herum, dass sie von ihrer Arbeit nicht leben können. Aber statt den Mist hinzuschmeißen, suchen sie sich Zweit- und Drittjobs, von denen sie immer noch nicht leben können, und jammern weiter. Würden nur 20 - 30% der Hungerlöhner aufwachen, und diesen Mist sein lassen, hätte das System ganz schnell arge Probleme.
Das Problem bei Aktionen wie Komsumverzicht ist leider: wenn es nicht sehr viele sind, die das geordnet tun, bewirkt es so gut wie nichts.
Das Problem ist TEAM = Toll, ein Anderer macht’s.
Bis auf wenige Ausnahmen stellen sich alle hin und jammern und erwarten das große Wunder das andere anfangen und sich etwas ändert. Aber genau so funktioniert das eben nicht. Jeder muss bei sich selber anfangen und nicht erst drauf warten, dass ein anderer anfängt.
Wo wäre beispielsweise der einleuchtende Zusammenhang zwischen dem ungebremsten Hereinholen von Zuwanderern und der Aktion, daß ich auf mein Auto verzichte und Fahrrad fahre?
Steuern die ich nicht bezahle, können sie auch nicht zum Fenster raus schmeißen.
Groß-Demos ja, leider. Stuttgart 21 ist ein passendes Beispiel.
Eben drum!
Aber was ist mit vielen, vielen Mikro-Demos gleichzeitig? Da wird es schwieriger mit den Gegenaktionen, wegen Personalstreuung. Und wenn (angemeldet! aber ohne Thema + ohne Transparente!) in jedem Ort ein paar Leute einfach dastehen und schweigen oder eine Strecke gehen und schweigen, erweckt man Neugier. Aber sie können einem nichts tun oder vorwerfen, weil man ja nichts tut außer ordnungsgemäß angemeldet herumzustehen oder zu -gehen. Ohne was zu sagen. Und ohne Transparente. Also auch ohne Möglichkeit von "Mißverständnissen". Immer zur selben Zeit am selben Ort. So lange, bis sich was ändert. Das darf man ja. Das ist CMs Vorschlag im Gelben, und den find ich gar nicht so schlecht.
Das Problem bei solchen Aktionen ist immer, dass man dann auch angreifbar ist. Egal, wie groß oder klein man das aufzieht. Und erreichen tut man damit gar nichts.
Bis denne
Wizard
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Anführer = Erster unter Gleichen, jemand der den Anderen als Vorbild DIENT, den Anderen also voran geht und nicht jemand der die Anderen voran peitscht.