Aktion (Schauungen & Prophezeiungen)

ITOma, Donnerstag, 08.10.2015, 23:42 (vor 3311 Tagen) @ Wizard (4894 Aufrufe)

Hallo Wizard,

Ja, ziviler Ungehorsam ist eine sehr gute Möglichkeit, die jeder für sich selber in Anspruch nehmen und durchführen kann. Mir ist allerdings nicht ganz klar, was du mit ins Unrecht setzen und kriminalisieren meinst. Der Weg ist (technisch gesehen) ziemlich einfach und völlig rechtens. Und damit setzt man sich auch nicht selber ins Unrecht, und kann (nach derzeitigem Stand der Gesetze) nicht kriminalisiert werden. Es gibt hier (noch) keine Gesetze, die der Bevölkerung vorschreiben was sie in welchen Mengen zu konsumieren haben und es gibt auch (noch) keine Gesetze nach denen es strafbar ist, sich krank zu melden und der Arbeit fern zu bleiben.

Ich persönlich habe vor rund 30 Jahren nach Kohls Machtergreifung damit angefangen. Erst damit, dass ich meinen Pkw abgemeldet und verkauft habe (Motorrad reicht). Später habe ich auch das Motorrad abgemeldet, weil ein Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel völlig ausreichend sind. Zeitgleich habe ich meine Arbeitsleistung immer mehr eingeschränkt. Erst die Überstunden dauerhaft auf Null gefahren, danach nur noch halbtags gearbeitet und am Schluss gab es eine dauerhafte Krankmeldung.

Leicht ist der Weg allerdings nicht, weil er mit persönlichen Einschränkungen und Verzicht zu tun hat. Aber es ist durchaus möglich, man muss es nur wollen.

Ich würde das eher Konsumverzicht nennen. Ungehorsam ist es (noch) nicht, weil, wie Du ganz richtig schreibst, es bislang ja noch keine Gesetze gibt, die Dich zum Konsum zwingen. Ansätze dazu gibt es allerdings schon.
GEZ nicht zu zahlen, wäre übrigens ziviler Ungehorsam. Ebenso wie Steuern zu verweigern (das hast Du ja weiter unten schon angesprochen), was aber bei 80% der Bevölkerung gar nicht geht, weil die wohlweislich von vornherein abgezogen werden.

Das Problem bei Aktionen wie Komsumverzicht ist leider: wenn es nicht sehr viele sind, die das geordnet tun, bewirkt es so gut wie nichts. Bei einem einzelnen fällt es kaum auf oder wird sogar fälschlich dem sozialen Abstieg respektive dem Altersstarrsinn zugeschrieben.Von Außenstehenden läßt sich nur schwer eine Verbindung herstellen zwischen dem ausgeübten Konsumverzicht und dem angeprangerten Mißstand. Wo wäre beispielsweise der einleuchtende Zusammenhang zwischen dem ungebremsten Hereinholen von Zuwanderern und der Aktion, daß ich auf mein Auto verzichte und Fahrrad fahre?

Demos sind mit das Dümmste, was man machen kann. Zum Einen sind sie völlig nutzlos, und zum Anderen läuft man damit Gefahr was auf die Mütze zu bekommen. Sei es von der herbeigekarrten Polizei (oder auch der BW) oder von den bezahlten "Gegendemonstranten".

Groß-Demos ja, leider. Stuttgart 21 ist ein passendes Beispiel.

Aber was ist mit vielen, vielen Mikro-Demos gleichzeitig? Da wird es schwieriger mit den Gegenaktionen, wegen Personalstreuung. Und wenn (angemeldet! aber ohne Thema + ohne Transparente!) in jedem Ort ein paar Leute einfach dastehen und schweigen oder eine Strecke gehen und schweigen, erweckt man Neugier. Aber sie können einem nichts tun oder vorwerfen, weil man ja nichts tut außer ordnungsgemäß angemeldet herumzustehen oder zu -gehen. Ohne was zu sagen. Und ohne Transparente. Also auch ohne Möglichkeit von "Mißverständnissen". Immer zur selben Zeit am selben Ort. So lange, bis sich was ändert. Das darf man ja. Das ist CMs Vorschlag im Gelben, und den find ich gar nicht so schlecht.

Grüße
ITOma


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