Hallo nochmal,
auch die tägliche Brennholzschlepperei im Winter ist nicht zu unterschätzen und nur für körperlich Uneingeschränkte geeignet. Für einen 1-Personen-Haushalt (ich sag mal 50 Quadratmeter Wohnraum) braucht es pro Winter 4-6 Ster (1 Ster = 1 Kubikmeter). Eine 4- bis 6-köpfige Familie mit notwendigerweise 2 Öfen im Haus kommt kaum unter 12 Ster pro Winter aus, das sind 12(!) Kubikmeter Holz - und diese Mengen wollen erstmal bewegt werden.
Als erstes mal kippt dir der Brennholzhändler bei Anlieferung ein paar Tonnen Holz in die Einfahrt oder an die Bordsteinkante. Was du dann damit machst, ist dein Problem, nicht seins. Manche Händler bieten den Service an, statt Schüttholz geschichtetes Holz in festen "Kubikmeterwürfeln" anzuliefern, jedoch ist es fraglich, ob das aufgrund der Anfahrtsbegebenheiten dann auch genau so an den endgültigen Lagerort herangefahren kann. Meist kommt man, so oder so, um ein mühsames Umschichten nicht herum.
Wenn du das Glück hast, die Einfahrt nicht sofort räumen zu müssen, dann kannst du das Holz ein paar Tage vor der Tür liegen lassen, bis du Zeit dafür hast - ansonsten heißt es sofort einen Nachmittag lang stapeln, stapeln, stapeln. Schön ist, wenn man Freunde oder große Söhne hat, die einem dabei helfen - Rückenschmerzen werden für Ungeübte dennoch nicht ausbleiben.
Wo und wie man das Brennholz wettergeschützt lagert, darüber sollte man sich natürlich bereits vorher Gedanken gemacht haben. Da gibt es allerlei hübsche Lösungen:
Selber frisch geschlagenes und gespaltenes Holz, kann unter günstigen Umständen bereits nach einem Jahr ofenfertig trocken sein, in der Regel aber erst nach 2-3 Jahren. Ungespalten braucht es natürlich noch länger. Der Nachbar hat jedenfalls vor drei Jahren eine mächtige, vom Sturm entwurzelte Buche auf seinem Grundstück in Scheiben geschnitten und das Holz liegt jetzt immer noch da.
Wenn die Heizsaison beginnt und deine Fenster und Wände nicht bis zur Absurdität wärmegedämmt sind, trägst du pro Tag und Ofen einen Wäschekorb voll Holz ins Haus. Wenn du die meiste Zeit außer Haus bist, z.B. weil du 10 Stunden am Tag berufstätig bist, dann brauchst du natürlich weniger. Aber bei sehr tiefen Minusgraden (-10 bis -20 Grad) und den ganzen Tag zu Hause Aufenthalt, sind es auch mal zwei Wäschekörbe, die von draußen reingeschleppt werden müssen. Dazu muss man im tiefsten Winter erstmal Lust haben und an manchen Tagen, z.B. bei Krankheit, Schwangerschaft, Erschöpfung, Verletzung, ist man schon mal am Fluchen, warum man nicht einfach nur an einem Heizungsknauf drehen braucht wie alle anderen.
Wollte das alles nur mal zu bedenken geben, was auf einen zukommt, wenn man sich für das Heizen mit Holz entscheidet.
LG,
und