Hallo Ulrich,
Ich gebe dir recht, ChipTan-Generator ist wahrscheinlich zu modern gedacht.
Aber ich denke nicht, dass es sich nur um Nachplappern der Marketing-Sprüche für Kreditkarten aus Pappe handelte. Warum sollte man in der Werbung angepriesen haben, dass man sie in Schachteln steckt um zu bezahlen, wenn das doch mit Kreditkarten aus Pappe gar nicht geht?
Diese Karten aus Pappe konnte man ja nicht einmal mit Handdruckern (engl. imprinter) benutzen. weil sie keine robuste Hochprägung hatten. Die wurden also sicher nicht in "Schachteln" gesteckt. Man musste da alles mit der Hand abschreiben.
Darum wurden ja ab 1959 die Plastikkarten eingeführt, bei denen man die hochgeprägten Daten mit dem Handdrucker auf den Einkaufsbeleg übertragen konnte. Aber in den Handdrucker wurden die Karten nicht gesteckt, sondern flach eingelegt. Die typische Bewegung beim Drucken und das dabei entstehende Geräusch (ritsch-ratsch) hätte Irlmaier bestimmt erwähnt, wenn er es gesehen hätte.
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Kreditkarten-Imprinter 1960 Foto: Smithsonian Institution
Dann kamen ab 1979 die Karten mit den Magnetstreifen und die elektronischen Terminals auf. Ich würde sagen, das waren die ersten Karten, die man in etwas wie eine Schachtel steckte, um zu bezahlen.
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ZON Jr XL (1984), das erste Verifone-Kartenterminal mit Autorisierungsprüfung. Foto: Joe's Blog
Ich nehme darum an, dass Irlmaier im wirklichen Leben nur die Kreditkarten aus Pappe kannte (er starb ja 1959), aber in seiner Schau gesehen hatte, dass man die Karten später in ein elektronisches Terminal (die "Zuban-Schachtel") stecken würde, um zu bezahlen. Dass die Karten dafür nicht mehr aus Pappe, sondern aus Plastik waren, ist ihm dabei offenbar nicht aufgefallen.
Liebe Grüße!
ITOma