Hallo NeuOrest,
Danke für die Gedanken anregende Eingabe und den Buchtipp.
Gerne. Ich empfehle dir, das Buch zu lesen. Manches überschneidet sich mit deinen Erfahrungen, soweit ich dich verstehe, in unterschiedlichen Bereichen geht es sehr in die Tiefe.
Mit der Idee, dass Schauungen Erinnerungen an bereits geschehene Ereignisse sind, werde ich irgendwie nicht warm. Vielleicht verstehe ich es falsch.
Ich sehe eher eine übergeordnete Ebene des reinen Bewusstseins, in dem die Grenzen zwischen Individuen verschwimmen (oder gar nicht existent sind; je nachdem, wie tief man zurück geht). Auf dieser Ebene gibt es eine absolute Gleichzeitigkeit aller Bewusstseinsinhalte. Mein Bewusstsein streckt sich während einer Schau (oder außersinnlichen Wahrnehmung, Astralprojektion; was auch immer) nicht in Zeit und Raum aus. Es bewegt sich viel eher zurück auf dieser Metaebene der Gleichzeitigkeit und Verbundenheit und "verrutscht" dann; wie eine leichte Verschiebung der Frequenz.
Ja, auf der tiefen Ebene ist keine Zeit und auch keine Räumlichkeit vorhanden, das erlebe ich auch so und auch Jon Taylor geht von einem immerwährenden Vorhandensein aller "Zeiten" aus. Er erwähnt das Blockuniversum. Wie gesagt: besser ihn selbst lesen, ich bin sicherlich nicht imstande, die komplexen Gedanken eines Naturwissenschaftlers exakt wiederzugeben
Unser Gehirn wiederum konstruiert die "Zeiten", insofern ist es nicht falsch von einer Zeitenabfolge zu sprechen, auf der äußeren menschlichen Ebene gibt es diese ja. Ohne Gedächtnis wäre ein Überleben für den Lebewesen auf der Erde ja gar nicht möglich.
Es verrutscht anteilig auf Bewusstseinsinhalte, die zur nahen Zukunft und/oder zu einer ganz anderen Person gehören. Dabei sind kurze Sprünge in der Zeit (24 Stunden) innerhalb meines eigenen Bewusstseinbereichs am häufigsten. Seltener sind es sehr lange Zeitsprünge, die über Jahre gehen.
Das erlebe ich nicht so. Bewusstsein kann für mich nicht "verrutschen", es ist ja zeit- und raumlos. Ich glaube, du pendelst zwischen unterschiedlichen Tiefen deiner Wahrnehmung und des Sein-Erlebens. Wenn etwas "verrutscht", kann es nicht zeit- und raumlos sein, sondern würde einen abgegrenzten Aspekt deiner menschlichen Person betreffen, nicht? Dann wären wir wieder beim Gehirn und seinen Funktionen wie dem Gedächtnis.
Als Erklärung für diese Abläufe hilft mir das Konzept des "das-war-schon" weniger als die Annahme von "alles-ist-zugleich".
Ja, eh. Beides halt. Ist nur eine Frage der Perspektive und der Tiefenwahrnehmung.
An der Stelle sei noch einmal erwähnt: die Entgrenzung auf andere Personen wurde hier im Forum bereits kritisch aus ethischer Perspektive diskutiert. Diese Entgrenzungen entziehen sich weitesgehend der bewussten Kontrolle - es spielen zahlreiche Aspekte hinein, die mir nicht bekannt sind. Ich vermute eine gewisse Nähe zueinander auf der "Metaebene"; die eine große räumliche Trennung im weltlichen Leben in keinster Weise ausschließt.
Man könnte sich das Modell vielleicht vorstellen wie ein unterirdisches Pilzgeflecht, bei dem fälschlicherweise die herausragenden Sporen als getrennte Individuen betrachtet werden.
Ja. Dennoch kann ich diese Entgrenzung als Person bis zu einem gewissen Grad steuern, indem ich entweder bewusst diese Entgrenzung suche und darin "bade" oder mich auch auf die "oberflächlichere" Ebene "zurückhole", wo Abgrenzung und Trennung zwischen Individuen vorherrscht. Manche Leute spüren den ganzen Tag viel zu stark zu anderen hin und können gar nicht bei sich bleiben. Man kann das schon selbst auch gestalten.
Was du schreibst, kann ich bestätigen. Das Geschaute sind nur selten die kleineren und größeren Dramen des eigenen Lebens und dem, was man generell für relevant hält. Viel, viel häufiger ist es nahezu banaler Alltag, der geschaut wird. Möglicherweise, weil man in diesen Situationen seinen Geist am offensten hält, bewusster ist und sich durch gedankliches und emotionales Gewitter nicht so sehr abschirmt.
Was mir - für mich - auffällt: Ich habe ja auch eine Skizze damals zu dem kleinen Julen gezeichnet, der in den Brunnenschacht gefallen war. Das war einige Monate vor dem Unglück. Emotional hat mich das weniger beeindruckt als z.B. Geschehnisse, die direkt in meinem nahen Lebensumfeld passiert sind. Jemand hat mir damals gesagt, dass ich die emotionale Welle der vielen Leute gespürt habe, also wohl eher emotionale Befindlichkeiten anderer aufgenommen habe. Ich selbst habe die Skizze erst einige Monate später entdeckt und mich erinnert, dass da doch was in den Medien war und dann erst zu recherchieren begonnen. Ähnlich empfinde ich es jetzt: Dieser 60 km lange Konvoi, der dauernd in den Medien erscheint, dürfte wohl viele emotional beeindrucken, ich finde ihn auch bemerkenswert, aber möglicherweise nehme ich auch hier starke Emotionen der anderen Leute auf. Immerhin ist ja die Großstadt Kiew betroffen. Ich glaube, wenn so ein Konvoi direkt vor meiner Stadt stünde, wären meine Emotionen auch völlig andere.
Vielleicht ist das von Mensch zu Mensch verschieden, was wir vorhersehen. Bei dir ist es so, bei mir anders und bei jemand anderem wieder anders.
Deine "Blitzlicht"-Methode halte ich tatsächlich für eine Methode, mit der du eine leichte Frequenzmodulation vollziehen und die Inhalte in dein Gehirn bringen kannst. Vielleicht versuchst du mal beim Einschlafprozess dein Bewusstsein noch länger wach zu halten. Dann wären längere, zusammenhängende Erfahrungen möglich.
Zu meinen "Flirrbildern" - was meinst du mit "Blitzlicht-Methode? - habe ich mal eine Zeit lang recherchiert. Es sind wohl hypnagoge Wahrnehmungen, die irgendwie für eine tiefere Wahrnehmungsebene öffnen oder so...
Lg,
Sarah