Re@Richard S: das Phänomen der Zeit (Schauungen & Prophezeiungen)

Eyspfeil, Vorort Stuttgart, Sonntag, 01.11.2009, 01:54 (vor 5530 Tagen) @ RichardS (9002 Aufrufe)

Hallo Richard S!

Moin, Eyspfeil
das sind doch nur sehr kurzfristige Momentaufnahmen, die Du schilderst.
Finanzkrise, aber (?) kein "Sinneswandel" in den Eliten; Verlust von Arbeitsplätzen, aber (?) Ansteigen eines Geschäftsindex; forcierter Anstieg öffentlicher Schulden, aber (?) Versenkung der so gewonnenen Gelder nicht nur bei den Großbanken, sondern auch in irgendwelche Bauprojekte usw.
Was erwartest Du?
Alles braucht eben seine Zeit.
Der "Wähler" wünscht sich mehrheitlich zurzeit, dass die "Krise" bewältigt wird - von denen, denen er (mehr) "Sachverstand" in Sachen Wirtschaft und Sicherheit zubilligt als deren Konkurrenten links davon. Solche Hoffnungen können zerstört werden, dann, aber erst dann, schlüge die Stunde des "Linksrucks" (über Stimmzettel und / oder auch anders).
In den Mainstream-Medien wird das Bild geboten, dass die "Krise" schwer, aber bewältigbar ist (soweit nicht ohnehin nur wie gewohnt die Brot- & Spiele-Themen gepflegt werden). Solange der Glaube an "alles IST trotzallem irgendwie noch im Griff" nicht in die Brüche geht, wird sich politisch nichts zu sehr ändern.
Der "Zusammenbruch des Systems" und die "rote Gefahr (aus dem Osten)" müssen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Ersteres ist eine günstige, in der Tat förderliche Bedingung für Letzteres. Schon rein logisch. Aber dem Ersteren musst Du noch etwas Zeit lassen.

Hast natürlich recht, aber die Gründung und Existenz
eines Forums wie diesem beruht
auf einer gewissen Naherwartung geschauter Ereignisse.

Vergleiche mal die Zahl der Postings bzw. die Zahl der Foris Anfang
des Jahrzehnts mit den jetzigen Zahlen am Ende des Jahrzehnts,
es ist doch ziemlich ruhig geworden in dem Thema "Prophezeiungen &
Weltgeschehen."
Was aber rein logisch gesehen nichts mit dem Eintritt irgendwelcher
Geschehnisse zu tun hat: Ein Himmelskörper kann die Erde schälen in den
blühendsten Wirtschaftswunder-Zeiten, theoretisch betrachtet.
Völlig unabhängig von irgendwelchen Fakten und Meinungs-Umfragen.

Nehmen wir mal an, Du oder ich wüßtest genau, Nostradamus gleich,

- im Jahr 2081 findet die 3tf statt
- 2083 fängt der Große Kaiser Heinrich an zu regieren
- 2140 greift eine arabische Streitmacht Europa an
- 2144 wird ein Mostrum mit Zähnen im Schlund geboren
- 2177 endet die Welt in einer Feuersbrunst, der letzte Papst,
Pertus II stirbt.

Jeder würde staunen: 'ist ja hochinteressant, das alles'.
Und dann würden hier wohl die meisten von uns Lebewohl
sagen im Forum, weil keiner das Jahr 2081 erleben wird,
höchstens meine 11jährige Nichte als uralte Oma.
Jeder würde sich wieder um seine Alltagsprobleme kümmern wie
die Gesundheit, die Beziehung und der Arbeitsplatz.
Und versuchen, soviel wie möglich an Positiven herauszuholen
in der noch verbleibenden Lebenszeit.

Die meisten harren hier aus in einer Hybris aus Befürchtung
und Hoffnung, es werde nicht noch weitere zehn Runden bzw.
wirtschaftliche Zyklen andauern, bis der Erdball dann
engültig versaut ist: es keine Wälder mehr geben wird,
keinerlei autharkes Leben mehr möglich ist,
und wir womöglich alle noch verchippt sein
werden als Gimmick.
Umso länger wird nämlich in jenem Fall die Zeit des
Wiederaufbaus in Anspruch nehmen, und umso weniger
Ressourcen haben wir übrig, wenn der Kaiser dann
in Amt und Würden ist.

Herzliche Grüße,
Eyspfeil


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