Hallo zusammen,
spannende Fragen, an denen ich auch zu kauen habe. Von der Ausbildung her bin ich Ingenieur, also in Naturwissenschaft und Mathematik verhaftet. Das beinhaltet aber, die Ergebnisse von Experimenten und Messungen ernst zu nehmen, also auch von persönlichen Erfahrungen. Und die zeigen mir klar, dass da mehr möglich ist, als es die Naturwissenschaft beschreibt. Das führt zu interessanten weltanschaulichen Konflikten, die ich für mich persönlich noch als unentschieden ansehe, andere mögen da weiter sein:
Das von mir beschriebene Daniel-Düsentrieb-Gednakenexperiment ist klar physikalisch geprägt: FALLS es Daniel Düsentriebs Zeitmaschine geben KANN, gibt es kein Naturgesetz, das es seinem Computer verbietet, eine andere Zahl zu senden, als die, die er empfangen hat. Logische Folge wäre ein Universum, in dem viele Zukünfte existieren, und es wäre ganz klar möglich, Informationen in die Vergangenheit zu senden, die dazu führen, dass etwas völlig anderes passiert, als das, was in der eigenen Vergangenheit liegt.
Dagegen steht meine persönliche Erfahrung: In einem anderen Thread habe ich beschrieben, was meine bescheidenen präkognitiven Erlebnisse waren. Bilder und Bildsequenzen, zusammen mit diffusen Gefühlen, habe ich geträumt, ohne Ton. Und die sind GENAU SO gekommen. Eine davon konnte sogar nur deshalb so kommen, WEIL ich davon geträumt hatte. Verwirrend, dieser Gegensatz zu o.g. Überlegungen.
BB schreibt dann wiederum aber auch völlig richtig, dass eine einzige Ausnahme (Straßenbahnschau) die Allgemeingültigkeit einer These zerstört, also die Annahme, dass Schauungen IMMER nur Unabänderliches zeigen. Er behilft sich mit der Kategorie Prophezeiung, die neben der Schauung steht. Das behagt mir mit meiner naturwissenschaftlichen Denkweise nicht, denn in der Physik kommt man auf schöne, allgemeingültigere Gesetze, wenn man es vermeidet, aufgrund unliebsamer Experimente neue Fässer aufzumachen, anstatt die offenen Fässer besser zu verstehen. Will sagen: Nur weil meistens alles genau so eintritt, wie geschaut (unter Berücksichtigung von Verzerrungen durch die eigene Psyche), ist es offenbar so, dass es manchmal nicht so sein muss - selten, aber möglich. Kann man erkennen, unter welchen Voraussetzungen das der Fall ist? Gibt es da Schemata?
Spannend finde ich die Frage nach Sender und Empfänger: Eigenes Erleben ist, dass ich bei bestimmten Menschen weiß, dass sie mich anrufen, bevor sie mich anrufen (da empfange ich offensichtlich). Oder ich denke daran, dass wir telefonieren SOLLTEN, und dann rufen sie mich an und sagen mir, dass sie gerade an mich gedacht haben und mal wieder anrufen wollten (da habe ich möglicherweise gesendet). Das klappt nicht bei jedem, sondern bevorzugt bei Menschen, die mir emotional gerade besonders wichtig sind. UND ich hatte einige interessante Erlebnisse, als ich mit Mitgliedern einer kurdischen Familie zu tun hatte, die einer alten Sippe von Mystikern angehörten. Alles ganz bodenständige Menschen, allesamt Techniker und Naturwissenschaftler, aber bei denen ist das Telefonphänomen ganz besonders intensiv aufgetreten, und mit einem habe ich eine Weile offenbar Alpträume geteilt, die ich vorher und nachher nie hatte, die nicht zu meinen, aber zu seinen Erlebnissen gepasst haben, und die nur aufgetreten sind, als wir zusammen an einem Fabrikprojekt gearbeitet haben. Lange Rede, kurzer Sinn: Meine eigene Erfahrung ist, dass ich mir selbst offenbar Bilder senden kann (präkognitiv, aber nutzlos), dass mir Nahestehende Informationen senden können und ich ihnen (in der Gegenwart), und dass es offenbar Menschen gibt, die besonders intensiv senden. Und es scheint eine Art inneren "Sendereinstellknopf" zu geben, denn ich sende nicht an alle oder empfange nicht von allen, sondern nur an/von manchen, und auch nicht immer, sondern nur unter bestimmten Bedingungen.
Können wir die Bedingungen herausarbeiten, wann wir senden oder empfangen, und von wem oder an wen?
Und können wir herausarbeiten, was die (um BBs Begriffe zu verwenden, die ich einem einzigen Phänomen zuordnen möchte) Bedingungen für Schauung und Prophezeiung unterscheidet, wann man also seine Zukunft ändern kann und wann nicht?
Gruß
Nickela
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Et ess wie et ess, et kütt wie et kütt onn et hat noch emmer jot jang.