Hallo RichardS,
danke für deine gut nachvollziehbaren und kritischen Gedanken. So machen Unterhaltungen Freude.
Zwei Anmerkungen zu deinem Text:
Und welche Konsequenzen müssen wir aus einem solchen Beispiel womöglicherweise für unseren Gegenstand "Schauungen (und Träume)" ziehen? Dass in der Wahrnehmung des Sehers (oder Träumers) grundsätzlich Szenen, die dem Seher (oder Träumer) "gesendet" werden, mit solchen Szenen, die der Seher (oder Träumer) kreativ ein- oder anfügt, nahtlos (!) zu einem Ganzen sich zusammenfügen können? Und dieses "Ganze" (das in Wahrheit aber die Summe von qualitativ völlig unterscheidlichen Teilen ist) nicht nur ihm selber sich als ein solches Ganze (als ein (!) Wahrgenommenes) präsentiert, sondern über ihn, sofern er es uns mitteilt, auch uns?
Das "Ganze" entsteht erst im Schauenden selbst. Deswegen finde ich es für jede geschilderte Schauung obligat, dass der Schauende einen möglichst ausführlichen und präzisen Tatsachenbericht verfasst, was unter welchen Umständen gesehen worden ist - ohne Interpretationen, Wertungen, emotionale Reaktionen oder weiterführende Gedanken aus der Gegenwart.
Wenn andere von abstrakten Bildern und Eindrücken zur Zukunft berichten und das zeitlich durch weitere unkonkrete Eindrücke eingrenzen, ist mir das vor meinem Erfahrungshintergrund völlig fremd.
Vorsicht vor Berichten ist also selbst dann zu üben, wenn diese in sich widerspruchslos sich präsentieren oder mit anderen Berichten sich teilweise decken [...]
Die Vorsicht ist immer geboten. Selbst nach Jahren ungezählter kleinerer, mittlerer und weniger größerer "Alltagsschauungen" habe ich keine eindeutigen Indikatoren entdeckt, die mir signalisieren, was Informationen aus der Zukunftsquelle sind und was von meinem Geist ergänzt worden ist. Es ist eben ein Ganzes.
Deswegen neige ich inzwischen dazu, solche Träume, einmal erkannt, innerlich auf Kernbestandteile zu reduzieren, von denen ich merke, dass sie zentrale Elemente sind, z.B. Baustelle-Verspätung-Anruf-ProblemeMitRufnummer-KollegeC-freundlich('lass dir zeit'). Diese nehme ich dann als wertvolle Information mit in den Tag, als so eine Art Seelenberuhigung ("kannst eh nix machen"). Dem "Füllstoff" gegenüber bin ich aber skeptisch (wobei auch dabei Dinge eingetroffen sind, die ich für eigenen "Füllstoff" hielt).
Gruß.