zu Garabandal und Michael Hesemann (Schauungen & Prophezeiungen)

Ulrich ⌂, München-Pasing, Donnerstag, 17.07.2025, 14:26 (vor 141 Tagen) @ IRAN (1474 Aufrufe)
bearbeitet von Ulrich, Donnerstag, 17.07.2025, 14:31

Hallo IRAN,

All diese Dinge, von der anfänglichen Unterdrückung bis zur späteren Vereinnahmung und Vermarktung sind ausreichend dokumentiert, und man kann deshalb die Spreu vom Weizen trennen (muß dafür aber Zeit aufwenden und sich etwas gründlicher mit den Sachverhalten beschäftigen).

nein. Du wirfst Nebelkerzen.
Bereits der Zickenkrieg der beiden "Seherinnen", ob und wer denn nun das Datum der "Warnung" kennt/offenbart bekam, lässt keinen anderen Schluss zu, als dass (zumindest) eine der beiden Unsinn erzählt. Zu unterschiedlichen Zeiten verschiedenen Unsinn.

Und das hat mit "Spreu vom Weizen trennen" und mit der "späteren Vereinnahmung und Vermarktung" nichts zu tun. Und man muss dafür auch nicht "Zeit aufwenden und sich etwas gründlicher mit den Sachverhalten beschäftigen".

Es genügt eine Gegenüberstellung der miteinander unvereinbaren Aussagen der beiden "Seherinnen" zum Thema des Datums der Warnung, z.B. hier:
https://christlichesforum.info/widersprueche-und-raetselhaftes-zum-dauerbrenner-erscheinungen-in-garabandal/

oder hier:
https://christlichesforum.info/garabandal-erscheinungen-und-die-prophetie-von-der-weltweiten-warnung/

Auch an anderen Behauptungen Conchita Gonzales' gibt es erhebliche Zweifel:
https://christlichesforum.info/graphologin-bestatigt-anonymer-brief-von-1962-zu-garabandal-ist-nicht-von-pater-pio/

Deine Meinung über Hesemann, "Er arbeitet sorgfältig und gründlich, selbst wenn er sich mit schrägen Sachverhalten beschäftigt und eben 'anderer' Meinung ist.", teile ich nicht.

Zum Inhalt seines Garabandal-Buches:

150 Photo rechts Conchita links, Mari Loli rechts

156 Die Geschichte mit dem Weihwasser hat sich gemäß dem bei dem Vorfall anwesenden Juliani so nicht ereignet

158 Der verletzte Knöchel des Ramón Andreu stammt vom dem Autounfall auf der Hinreise

160 Feuriges Objekt. Antwort der Erscheinung ausgelassen

170 Logischerweise gibt es keine Fotos von der Nacht der Schreie, aber ähnliche, die bei anderen Gelegenheiten aufgenommen wurde.

198 Die Berichte des Hostienwunders unterscheiden sich alle voneinander. So berichtet der erwähnte José Román Serrano Martínez von einem spiralförmigen, allmählichen Anwachsen eines weißen Punktes, während Juliani-Morenco, der kurze Zeit später dazukam, gar nichts sah, und daraufhin Garabandal den Rücken kehrte.

201 Dr. Jean Baptiste Caux war ein bekannter Schönheitschirurg in Paris.

207 „So klein und schon ist die Sünde in ihr“, bezieht sich auf die Geburt von Lupita, einer Schwester von Mari Loli, Serre-Caux, Apparitions prophétiques de Marie... , Seite 125

ab 232 Das Rätsel der lakunaren Gedächtnisstörungen der Mädchen beschäftige schon den Psychiater Puncernau, der dafür keine medizinische Erklärung fand. Ähnliche vollkommen unerklärliche Störungen gab es bereits bei Lucia in Fatima, und das schon im Jahr der Erscheinungen, in Formigão (Visconde de Montelo) - As grandes maravilhas de Fátima, Neuauflage, Lissabon 2014.

253 Pater Matèrne Laffineur war Belgier, nicht Franzose! Er war bis zu seinem frühen Tod 1970 das Herz der frankophonen Garabandalbewegung. Poch Soler war ein katalanischer Journalist aus Barcelona und M. Laffineur Belgier, wie erwähnt; s. zahllose Einträge bei Saavedra, Garabandal a la luz de la historia, 2018

386 Das bekannte Foto zeigt Mari Loli.

389 Das rätselhafte Foto der Jungfrau wurde von Mari Loli gemacht. Conchita sollte es eigentlich machen, hat aber die Kamera an Loli, die sich in Ekstase befand, weitergegeben. Der ganze Vorfall wird ausführlich im Buch von Pfarrer García de la Riva geschildert. Und das im Buch abgebildete Foto ist nicht das, um welches es hier geht. Der Katalane Uel Edamregc hat das Negativ des betreffenden Bildes genau analysiert und ist zu erstaunlichen Resultaten gekommen. Sein Buch steht in den Literaturverweisen. Hesemann hat es aber offensichtlich nicht einmal überflogen.

Die Liste ist nicht von mir, der Rezensent ist ein "Mischa" (https://www.amazon.de/gp/profile/amzn1.account.AHLTVVD3XV2D4MF5QTSIYYIWRITQ), der diese Liste des Grauens bei Amazon eingestellt hat: https://www.amazon.de/Garabandal-Warnung-Wunder-Michael-Hesemann/dp/3947931468

Man kann diese Aufzählung als Bagatellen abtun, aber "sorgfältig und gründlich" geht anders.

Auch wenn Hesemann seine lichten Momente hatte, z.B. als er seinerzeit in seinem "Magazin 2000" dem Plagiator "Jan van Helsing", alias Udo Holey, bescheinigte, einen Video-Aprilscherz des britischen Fernsehens, das einen bemannten britischen Flug zum Mars zeigte, seinen arglosen Lesern als geheime Geheim-Video-Dokumentation präsentiert zu haben.

Andererseits war Hesemann einer der verbohrtesten Gläubigen, der für die Ray-Santilli-Alien-Autopsie-Fälschung jahrelang die Werbetrommel rührte.

Seinen Büchern über Pius XII , "Der Papst, der Hitler trotzte: Die Wahrheit über Pius XII." (2008) und "Der Papst und der Holocaust: Pius XII und die geheimen Akten im Vatikan" werden von Rezensenten - weitgehend einheitlich - eine selektive, einseitige Auswertung der Quellen bescheinigt, was sich bestätigt, wenn man Hesemanns Bücher mit den beiden Veröffentlichungen von David Kertzer, "Der erste Stellvertreter: Pius XI. und der geheime Pakt mit dem Faschismus" (2016), sowie "Der Papst, der schwieg: Die geheime Geschichte von Pius XII., Mussolini und Hitler" (2023), vergleicht. Beide Autoren haben die gleichen Dokumente ausgewertet.

Hesemann lässt nichts aus:
Nachdem er - als Henri Schnyder - 1984 mit dem Buch "Wie überlebt man den dritten Weltkrieg? Prophetische Mahnungen an die Menschheit" zahlreichen der in der hiesigen Tonne dahinvegetierenden Zombie-Sehern neues Leben einhauchte, recycelte er den Kram 1999 nochmals als "Die kommende Weltkrise. Wie überlebt man den dritten Weltkrieg?"

Und nun Bücher am Fließband über Marienerscheinungen: Fatima (2016), Garabandal (2022), Heroldsbach (2024), wobei er (oder der Verlag) letzteren Titel mit der gleichen Masche bewirbt wie auch sein zweites Pius XII Buch: Mit Verweis "auf die bislang geheime Akte(n) in den vatikanischen Archiven".

Hesemann beklagt neuerdings auf seiner Website den "Vandalismus durch Anhänger des Papstgegners und Homo-Aktivisten David Berger". Nicht erwähnt hat er, dass er gerichtlich unter Androhung eines Ordnungsgeldes von 250.000 EUR ermahnt wurde, über selbigen David Berger nicht länger die falsche Behauptung zu verbreiten, er wäre zeitweise einer der Autoren der Website kreuz.net gewesen.

Hesemanns Bemühungen, abzustreiten, dass er jemals versucht hätte, seine Wikipedia-Seite zu zensieren und zu schönen, sind legendär, auch will er meines Wissens niemals einen Alien-Finger im Netz zum Verkauf angeboten haben.

In Heroldsbach warnte die "Mutter von Gott":
"Wenn ihr Panzer von weitem hört, dann versteckt euch!"

Mit Panzern habe ich kein Problem, aber bei mir stellt sich dieser Impuls ein, wenn ich den Namen Hesemann höre.

Gruß
Ulrich


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