Hallo Leseratte,
"du setzt eine kirchlich durchaus zweifelhafte Position als gesetzt katholisch."
Habe ich das? Ich habe doch nur einen Link gesetzt und geschrieben, "... beschreibt ein katholischer Fachmann aus Sicht der Kirche die Sache mit dem Antichristen ..."
"Du agierst wie ein Fundamentalist, ..."
Oha.
"... wenn du sagst, Prof. Ralph Weimann (...) spräche für die Kirche als Ganzes."
Habe ich nicht gesagt (oder geschrieben).
"Du unterschlägst auch, ..."
Wenn man etwas unterschlägt, setzt das voraus, dass es sich im eigenen Besitz befunden hat oder befindet. Den von Dir verlinkten Wikipedia-Artikel zu den Legionären kannte ich nicht, wusste auch nicht, dass Marcial Maciel ein Sexualstraftäter war.
"'Die Kritik von mehreren Buchautoren und von ehemaligen Mitgliedern der Kongregation beziehungsweise von Regnum Christi ging darüber hinaus: Sie sprachen von sektenartigen Strukturen und manipulativen Vorgehensweisen.'"
Das kann durchaus sein, aber dazu kann ich nichts schreiben, weil ich weder die Bücher kenne noch die Vorgänge dort.
"Die Legionäre Christi sind laut Wikipedia in einigen Diözesen verboten."
Wikipedia:
"Im Oktober 2004 verbot der Erzbischof von Saint Paul und Minneapolis, Minnesota, Harry J. Flynn, sowohl den Legionären Christi als auch der mit ihnen affiliierten Laienorganisation Regnum Christi jegliche Aktivität in der Erzdiözese. Er begründete diesen Schritt damit, dass die Legionäre eine Parallel-Kirche aufbauen und somit Gläubige von ihren lokalen Gemeinden entfernen würden. Insgesamt wurde den Legionären in sieben nordamerikanischen (Erz-)Diözesen jegliche Aktivität untersagt: Erzdiözese St. Paul-Minneapolis (Minnesota), Erzdiözese Los Angeles (Kalifornien), Baton Rouge (Louisiana), Richmond (Virginia), Fort Wayne-South Bend (Indiana), Columbus (Ohio), Erzdiözese Miami (Florida).[58] In der Erzdiözese Baltimore (Maryland) standen ihre Aktivitäten unter Beobachtung.[59]
Die Legionäre Christi sind 21 Ländern vertreten (Stand 2020): Argentinien, Brasilien, Chile, Deutschland, Ecuador, El Salvador, Frankreich, Irland, Israel, Italien, Kanada, Kolumbien, Mexiko, Österreich, Philippinen, Polen, Spanien, Südkorea, Ungarn, Venezuela und die USA.[4]"
Wenn erwartet wird, dass Links nur noch dann gesetzt werden dürfen, wenn der Verlinkende alle dort auftretenden Personen, Vorgänge und Aussagen vorher genauestens untersucht hat und entschieden hat, dass er für deren Untadeligkeit die Hand ins Feuer legen kann, wird es schwierig, Links zu setzen.
Im Wikipedia-Artikel zu Ralph Weimann steht, "Weimann tritt in der Öffentlichkeit nicht als Ordensmitglied in Erscheinung[5] und ist im Schematismus von Cancún-Chetumal (Stand: 2013) als Mitglied des Diözesanklerus und nicht unter den dort tätigen Legionären aufgeführt."
Im Wikipedia-Artikel zu den Legionären Christi steht, "Der durch den Skandal um den Gründer seit 2009 verursachte Mitgliederrückgang soll mittlerweile wieder aufgefangen sein." Es war also offenbar erst ab diesem Zeitpunkt allgemein bekannt (nachdem es ab 1943 vertuscht worden war), dass es dort sexuellen Missbrauch gab. Prof. Weimann erwarb 2004 den Bachelor in Philosophie am Päpstlichen Athenaeum Regina Apostolorum, der römischen Hochschule seines damaligen Ordens. Das Studium der katholischen Theologie schloss er 2006 an der KU Eichstätt ab und ließ sich im selben Jahr zum Diakon weihen. (Wikipedia). Es kann also durchaus sein, dass er von den Vorgängen nichts wusste.
Es ist davon auszugehen, dass auch innerhalb der Kongregation Missbrauch von einigen (wenigen) Mitgliedern von diesen geheim gehalten wird und, anders als in einem Swinger-Club, nicht sofort jeder, der beitritt, darin eingeweiht wird und daran teilnimmt. Oder dass Neuankömmlinge deswegen beitreten.
Wie war das noch mit der Generalisierung?
Nehmen wir einmal an, jemand kommt aus dem Gefängnis. Man kann sicher sagen, dass der größte Teil dort zu Recht eingesessen hat. Wenn dem Entlassenen unterstellt wird, dass er auf jeden Fall ein Verbrecher war, immer einer sein wird, man ihm grundsätzlich nicht über den Weg trauen darf und er immer ein notorischer Lügner sein wird, wird es schwierig mit der Hoffnung auf Resozialisierung.
Allein dass jemand seine Ausbildung in einer Vereinigung gemacht hat, wo es Missbrauch gab, sollte nicht dazu führen, dass er automatisch etikettiert wird als einer, der daran teilgenommen hat. "Im März 2021 korrigierte der Orden die Zahl der Missbrauchstäter aufgrund genauerer Untersuchungen auf 27 und die Zahl der minderjährigen Missbrauchsopfer auf 170.[43] 27 Priester entsprechen zwei Prozent der 1380 Ordensmitglieder, die in der Geschichte der Kongregation zum Priester geweiht wurden." (Wikipedia)
98% haben also nichts gemacht.
Entlassenen Gefängnisinsassen - wobei der Anteil derjenigen, die sich tatsächlich schuldig gemacht haben, wohl eher umgekehrt ist - wird zugebilligt, dass sie sich ab diesem Zeitpunkt nichts mehr zuschulden kommen lassen. Zumindest wird ihnen die Chance gegeben, ab jetzt anständig zu leben und sie nicht vorzuverurteilen.
Bei jemanden, bei dem die Wahrscheinlichkeit sehr groß ist, dass er sich von vornherein nichts zuschulden kommen lassen hat, sollte das dann doch um so mehr gelten.
Der unterschwellige Ton in Deinem Beitrag kommt bei mir anders an, vielleicht auch bei anderen; eher umgekehrt.
Petrus hat Jesus drei Mal verleugnet, wurde von ihm auch mehrfach getadelt. Trotzdem hat Jesus gesagt, "Auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen."
Es wird also nicht davon ausgegangen, dass alle Verbreiter der Botschaft untadelig seien.
Vielleicht sollte man eher darauf achten, was sie zu sagen haben als argwöhnisch zu untersuchen, ob in ihrem Lebenslauf irgendetwas zu bemängeln ist, um das als Anlass zu sehen, alles über Bord zu werfen, was sie sagen.
Es ist schon bemerkenswert, dass ich wegen einer Verlinkung zu Äußerungen eines katholischen Priesters derartig angegangen werde. Drei Mal von Ulrich, ein Mal von Dir (bis jetzt). Ich habe mich die letzte Zeit mit Exorzismus beschäftigt; ob dort eine Verbindung besteht?
Gruß, IFan