Hallo!
Die sind doch eine recht diffuse Sache.
Aus dem Reading 1681-1:
„Wir stellen fest, dass die Wesenheit davor im atlantischen Land war. Dort, so sehen wir, stand die Wesenheit denen, die an der Macht waren, sehr nahe; sie war Hüter der Pforten und der Nachrichten, die man von den Besuchen jener aus den äußeren Sphären [Orig.: outer spheres] erhielt; [dies war] im späteren Teil der Erfahrung der Wesenheit dort. Denn es war die Wesenheit, welche die Nachricht bezüglich der Notwendigkeit einer Aufteilung der Kinder vom Gesetz des Einen für die Erhaltung der Wahrheiten derselben in anderen Ländern erhielt.“
Sehen wir mal davon ab, daß Retrospektiven in ein Leben auf Atlantis von Einbildung oder phantastischen Erfindungen nicht zu unterscheiden sind. Ein Thema für sich. Möglicherweise hat Cayce sich da unbewußt in etwas hineingesteigert, das in der Folge phantasievoll ausgestaltet wurde, oder er hat jenseitige Milieus angezapft, in denen sich solche Vorstellungen sammeln, deren Ursprung und Realität aber völlig ungewiß ist.
Hier ist nicht von Außerirdischen, sondern von "Besuchern aus den äußeren Sphären" die Rede. Falls Cayce selbst im jenseitigen Bereich unterwegs war oder mit dort beheimateten Wesenheiten Kontakt hatte, liegt nahe, daß sich diese Angaben auf dortige Regionen beziehen. Mit einiger Wahrscheinlichkeit spielt "Sphären" auf das mittelalterliche Sphärenmodell der geozentrischen Welt an.
Darin sind die äußeren, erdfernen Sphären jene hinter dem Fixsternhimmel, die als Sitz der Seligen und Heiligen und als äußerste Sphäre der Sitz Gottes und der Engel galten.
Insofern handelt es sich bei obigen Besuchern nicht um Aliens, sondern höhere geistige Wesenheiten, die Kunde über die Gesetze Gottes (des Einen) bringen, nach welchen die "Kinder" (die Menschen) beurteilt und eingeteilt werden.
Der "Hüter der Pforte" wäre in diesem Sinne ein Priester oder Schamane, dessen Hauptaufgabe der Kontakt zu jenseitigen Sphären ist (daher "Pforte"). Als solcher steht er, wie in traditionellen Kulturen üblich, auch den Mächtigen nicht fern, welche lediglich der auf das Diesseits ausgerichtete Teil eines umfassenden Herrschaftsprinzips sind.
Und aus Reading 1616-1:
„Die Wesenheit gehörte zu den Priesterinnen der Maya-Erfahrung. Es war kurz vor jener Periode, als jene aus dem Osten [Atlantis?] gekommen waren, und es gab Anfänge der Entfaltung des Verständnisses, dass es andere Teile des gleichen Landes gab, oder jene, die von anderen Welten oder Planeten zu Besuch kamen.“
Auch hierbei mag es sich um eine ins platt physische herabverfälschte Aussage über geistige Welten oder (Planeten-)Spähren handeln.
Der moderne Mensch neigt indes – aus Unkenntnis der Glaubenswelt seiner Vorfahren und in einem mit der Grundstruktur seiner Weltwahrnehmung verwobenen Materialismus verfangen – dazu, solche Aussagen ganz selbstverständlich und gedankenlos als diesseitig zu verstehen. An die Stelle von Engeln und Dämonen sind in der Zivilisation eben verschiedene Arten Aliens getreten, über die man sich Geschichten erzählt und die von manchen, wie früher Engel, Jesus und Maria, konkret wahrgenommen werden.
In diesem Sinne spekuliert die Autorin auf Baseys verlinkter Seite munter über die Anzahl bewohnter Planeten, um Cayces Aussage wahrscheinlicher zu machen.
Gruß
Taurec
―
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“
―
„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“