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Bei Schauungen wird primär gesehen (Freie Themen)

Taurec ⌂, München, Samstag, 12.05.2018, 16:33 (vor 2199 Tagen) @ Ranma (ランマ) (3243 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Samstag, 12.05.2018, 19:26

Hallo!

In einem anderem Diskussionsfaden zitiert dersoeflinger eine Faustregel, die von dir stammt: ‚1. Wenn jemand beschreibt, was er in der Vision gesehen, gehört, gerochen, gefühlt, gedacht hat, ist es eine Schauung (bzw. Schauungsbeschreibung).‘ Ich werfe dir keineswegs vor, daß du Begriffe selbst erfunden hättest, sondern stattdessen, daß du dich an deine eigene Definition in der Praxis nicht hältst. In der gilt es dir nicht mehr als Schauung, wenn jemand in einer Vision hört, fühlt oder denkt.

Sehen ist in Schauungen die grundlegende Wahrnehmung. Mir ist keine "Schau" bekannt, in der lediglich gehört (Geräusche), gerochen, gefühlt (taktil) oder gedacht, aber nicht zugleich und in erster Linie gesehen worden wäre. Das Sehen ist beim Schauen primär, die anderen Sinne sekundär. Sie können auch ganz fehlen, so daß es ton-, geruchlose und untaktile Schauungen sind.
Daher heißt es ja "Schauungen". Daß ich darunter etwas unscharf andere, hinzutretende Wahrnehmungen subsumiere, ist mir schon bewußt. ;-)

Davon sind aber Phänomene wie "Stimmenhören" (nicht die schizophrene Variante) zu unterscheiden, weil man dabei nicht einer Schau zugehörige "Umweltreize" (zu den gesehenen Bildern gehörende Geräusche) wahrnimmt, sondern durch einen anderen Geist vorformulierte Worte. Das sind natürlich keine rein gehörten Schauungen. Solche Erfahrungen wären eher dem Phänomen "Erscheinungen", "Jenseitskontakte" etc. zuzuordnen, weil man Konakt zu anderen Entitäten hat. Und diese können natürlich, obwohl es sich um paranormale Wahrnehmungen handelt, Prophezeiungen machen. Es ist doch alles ganz einfach und auch nicht widersprüchlich.

Nur weil du manchen das Etikett Seher zugestehst und anderen nicht, weiß man trotzdem nicht, was der wahrgenommen hatte.

Es ist schon viel gewonnen damit, überhaupt zu merken, daß etwas wahrgenommen wurde. Bei Prophezeiungen hingegen werden lediglich künftige Ereignisse postuliert.
Wer als Seher wahrgenommen werden will, sollte auch seine Schauungen beschreiben können: Wann fanden sie statt, welche Wahrnehmungen hatte man dabei? Wer das nicht fertigbringt, dem steht das Etikett "Seher" nicht zu.

In diesem Sinne sind die Feldpostbriefe eine Prophezeiung (aber von uns vermutlich nicht immer korrekt so bezeichnet). Sie enthalten keine (oder keine mehr als rudimentären, z. B. wohl die "feuerspeienden Berge") Bildbeschreibungen. Dennoch stimmen die Aussagen zum Teil (beim "Antichristen" etc. will ich das ausschließen), was zeigt, daß Prophezeiungen eben nicht pauschal für die Tonne sind. Sie enthalten aber größere Anteile Verfälschungen, Interpretationen, menschliche Vorstellungen etc.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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