Planetenfindung, Photosynthese und Megalodon (Freie Themen)

Wodans Sohn, Mittwoch, 23.05.2018, 15:17 (vor 2410 Tagen) @ Ranma (乱馬) (3536 Aufrufe)

Hallo Ranma

Du schreibst:
Schon die Bestätigung der Entdeckung eines Exoplaneten verlangt bisher den Transit. Um solche Sterne, die sich dafür falsch zu uns positionieren, kann man bisher Exoplaneten bestenfalls vermuten. Die bisher bestätigten sind daher gute Kandidaten für weitere Untersuchungen. Für mehr Funde wären Observatorien auf anderen Himmelskörpern sinnvoll. Bis so etwas auch nur geplant wird, werden jedoch noch Jahrzehnte vergehen.

Das ist nur zum Teil korrekt. Anhängig von der Masse des Sterns und des umlaufenden Planeten wurden Planeten auch deshalb entdeckt, da beide um einen gemeinsamen Schwerpunkt kreisen und man dieses „Eiern“ messen kann.
So wurden auch die ersten Gasriesen oder auch heißen Jupiter entdeckt. Handelt es sich bei dem Stern um einen roten Zwergstern, lassen sich auch große Gesteinsplaneten (Supererden) auf diese Weise nachweisen. Dann ist nicht zwangsläufig ein Sonnentransit zu beobachten.

Solche Sonden glaubt man zur Zeit jedoch noch nicht konstruieren zu können. Zum Teil fehlt es angeblich (leider brauchen Erfinder heutzutage einen gewissen Bekanntheitsgrad oder Vitamin B) an der Technik, um sich durch Eispanzer zu fräsen. Desweiteren kann man außerirdisches Leben nur dann sicher nachweisen, wenn man von der Erde keines mitbringt. In dem Punkt wundert man sich inzwischen wie schwierig das ist und ob man nicht schon den Mars kontaminiert hat. Falls die Kontamination möglich ist, dann bedeutet das andererseits, daß Mikroben in vielen weiteren Lebensräumen überleben können, so daß es zugleich wahrscheinlicher wird, Mikroben außerirdischen Ursprungs zu finden.

Der Mars ist ein schönes Beispiel, wie unsere Science Fiction Ideen den Glauben an die Machbarkeit einer Marsbesiedlung beeinflussen. Selbst wenn wir Mikroben von der Erde zum Mars gebracht hätten, sie dürften dort einige Probleme erwarten. Zuerst hat der Mars kein Magnetfeld wie die Erde. Ionenstrahlung, welche wir auf der Erde sehr erfolgreich zur Tumortherapie einsetzen, dringt ungehindert zur Planetenoberfläche vor und sollte ihren Teil zur Tötung der Keime (und Astronauten) beitragen.

Ionenstrahltherapie

Viel schwerwiegender ist aber, dass der Mars zum großen Teil mit Chloraten versetzt ist.
Die Gruppe der Chlorate sind sehr gute Desinfektionsmittel, welche bei uns in Lebensmitteln nicht mehr eingesetzt werden.

Chlorate zur Desinfektion

Die zufällig eingeschleppten Keime haben es, wie zukünftige Astronauten, schwer auf dem Mars zu überleben. Sollten wir überlebende Keime einer Kontamination dann zufällig wiederfinden, kann uns eine Genanalyse Auskunft geben, ob sie von der Erde stammen.
Die Astronauten haben noch das Problem, dass der Chlorat haltige Staub durch alle möglichen Abdichtungen hindurchfinden wird, zumal Chlorate chemisch aggressiv sind, und diverse Dichtungsmaterialien angreifen und der Staub so feinkörnig, dass er überall hin kommen wird.
Ein russischer Vorschlag zum Durchbohren des Eispanzers auf Europa oder Ganymed enthält einen Nuklear betriebenen thermischen Bohrer, der sich durch den Eispanzer schmilzt um dann eine Tiefseesonde aussetzt, die dort nach Spuren von Leben schauen soll. Russische Forscher haben sich schon immer wenig darum gekümmert, was bei uns für machbar gehalten wird (Sputnik, Gagarin, Verena Sonden und Lunochod)

Was ist ein Gar? (Kenne ich nur als englischen Namen für den in Nordamerika beheimateten Knochenhecht, nicht mit dem Hecht verwandt, schon in der Zeit der Dinosaurier entstanden, aber bis heute nicht ausgestorben.)

Tut mir Leid, dass ich den Text nicht noch einmal genauer durchgelesen habe. Das ist sicher nicht korrekt und sollte „den Garaus machen“ bedeuten. Das zum Thema Autokorrektur.:-(
Auch sind mir in Nachhinein noch ein paar Fehler im Satzbau an anderer Stelle meines Textes aufgefallen. Auch die bitte ich zu entschuldigen.

Zu welchem Typ zählte der Megalodon, der erst vor ungefähr zweimillionensechshunderttausend Jahren ausgestorben ist?

Megalodon gehört zu einer Art, welche sich erst nach dem Asteroideneinschlag aus einer Vorläuferart entwickelt hat. Nachweisbar ist Megalodon erst in einem Zeitraum (2-17 Millionen Jahre zurück) der lange nach dem Chicxulub-Einschlag (ca. vor 65 Millionen Jahren) gelegen hat. Ältere Fossilien sind von Megalodon bisher nicht bekannt.

Viele Reptilien können lange hungern, weil sie wechselwarm sind, also keine Energie für eine körpereigene Heizung verbrauchen. Soll das schon reichen, um bei Naturkatastrophen nicht auszusterben? Müßten dann nicht noch viel mehr Arten überlebt haben?

Viele Reptilien haben den Einschlag bei Chicxulub überstanden, zum Beispiel Schlangen, Echsen und Varane. Oberhalb der KT-Grenze, also in den Sedimentablagerungen die nach dem Einschlag gebildet wurden, finden sich aber nur Bruchteile der Arten, welche auch vor den Einschlag existierten. Das betrifft auch die Pflanzenarten. Über einige Millionen Jahre fehlen nach dem Einschlag fossile Hinweise auf irgendeine größere Lebensform, ob im Wasser oder an Land lebend. Die „Großen“ hat es wohl am Stärksten getroffen.
Vögel sind keine Reptilien, daher ist anzunehmen, dass ihre Vorfahren, die Dinosaurier, auch keine Reptilien waren. Sie waren eierlegende Warmblüter, wie ihre Nachfahren, die Vögel. Das es genetische Spuren der Dinosauriervorfahren in heutigen Vögel gibt ist auch schon Teil von Untersuchungen.

Dinohühner

Man hat auch schon in genetischen Studien Hühnern den Saurierschwanz oder die Saurierzähne zurückgegeben, in dem man die Start- und Stoppsequenzen in den Genen manipulierte.
Dr. Frankenstein lässt grüßen.

Das dürfte immerhin bedeuten, daß du in der Evolution und durch die Evolution wirkende Naturgesetze nicht abstreiten willst. Dann solltest du jedoch kein Problem damit haben, daß die Photosynthese die Grundlage des Lebens ist. Zumindest sobald es über Mikroben hinausgeht. Die Chemolithotrophie ist nur notwendig, weil sich die Photosynthese erst entwickeln muß. Die Chemolithotrophie bewegt sich noch irgendwo zwischen Biochemie und Geochemie.

Ich streite überhaupt keine Naturgesetze ab. Da hast Du mich ganz falsch zugeordnet.
Das eine langfristige Form der Energiegewinnung für lebende Organismen erschlossen sein muss, um eine anhaltende Evolution zu ermöglichen, halte auch ich für unbedingt notwendig.
Ich halte es nur für nicht zwingend, dass unter anderen Energiebedingungen, gegeben durch das vorhandene Zentralgestirn in einem fremden Sonnensystem, eine Photosynthese mit dem Abfallprodukt Sauerstoff existent sein muss. Wir kennen nur diese Form der Photosynthese und suchen deshalb danach. In anderen, von der Erde abweichenden Umgebungsbedingen, zum Beispiel höherer atmosphärischer Druck, andere chemische Zusammensetzung der Atmosphäre und längeren geologische Aktivitätsphasen auf möglichen Supererden, könnten sich vollkommen abweichende Ökosphären ausbilden.

Vielleicht suchen Außerirdische auch nur nach dem was sie kennen (eine andere Art von Photosynthese zum Beispiel) und schauen deshalb nicht auf die Erde.:-D

Viele Grüße

Wodans Sohn


Ja, eines Tages sterben wir.
Aber an allen anderen Tagen nicht!


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