Paläo-SETI (Freie Themen)

Ranma (乱馬), Mittwoch, 23.05.2018, 11:53 (vor 2410 Tagen) @ Wodans Sohn (3559 Aufrufe)

Hallo!

Hier ein paar Bemerkungen zu Deinen Kommentaren:

So diskutiert man hier immer, oder?

Die Möglichkeit Photosynthese oder deren chemische Reaktionsprodukte in einer Planetenatmosphäre nachzuweisen macht es erforderlich, dass sich der Planet, relativ zu uns, vor der von ihm umkreisten Sonne vorbeizieht, denn nur so könnte es uns gelingen, eine Spektralanalyse der Atmosphäre beim Planetentransit zu machen. Nun sind aber nicht alle Planetensysteme so nett zu uns, sich exakt so zu positionieren, dass wir diese Messung durchführen können. Einer außerirdischen Zivilisation stellt sich umgekehrt das gleiche Problem.

Schon die Bestätigung der Entdeckung eines Exoplaneten verlangt bisher den Transit. Um solche Sterne, die sich dafür falsch zu uns positionieren, kann man bisher Exoplaneten bestenfalls vermuten. Die bisher bestätigten sind daher gute Kandidaten für weitere Untersuchungen. Für mehr Funde wären Observatorien auf anderen Himmelskörpern sinnvoll. Bis so etwas auch nur geplant wird, werden jedoch noch Jahrzehnte vergehen.

Sauerstoffatmung ist auch etwas sehr irdisches, da sich unsere Lebensformen an eine von Vorgängerlebensformen geschaffenen Sauerstoffatmosphäre anpassen mussten. Auf anderen Welten kann ein komplett anderes Stoffwechselsystem dem Vorzug erhalten haben. Auch auf der Erde gibt es Methan atmende Organismen oder schwefelverwertende Organismen, welche sich eventuell auf andern Planeten durchgesetzt haben, so dass wir dort gar keine Photosynthese nachweisen könnten.

Das ist korrekt. Aber nur zum Teil. Methanatmer und Schwefelverwerter haben sich nur in kleinen Nischen erhalten. Sauerstoff vertragen diese Organismen nicht. Deshalb gehen wir davon aus, daß sie älter als die Sauerstoffatmer sind. Es gab also erst die anderen Lebewesen auch hier. Später begannen einige damit, Sauerstoff freizusetzen. Das ist eine notwendige Entwicklung. Ein komplett alternatives System erfordert eine den Emissionen eines Sterns vergleichbare Energiequelle! Es gibt kein Leben ohne ständigen Energiezufluß. Chemolithotrophie funktioniert nur so lange bis die herumliegenden Energieträger (also die Schwefeladern) aufgebraucht sind.

Deinen Verweis auf diese intelligenten Lebensformen ist Berechtigt. Keine dieser Lebensformen hat aber die notwendige technische Intelligenz, die erforderlich wäre eine Kommunikation mit einer außerirdischen Spezies zu unternehmen. Für Wale, ohne Greifwerkzeug, und Oktopusse, welche beide auf ein Leben im Wasser angewiesen sind, ist es auch schwierig, unter Wasser Metalle zu schmelzen, welche für den Bau einer Sende- und Empfangsanlage notwendig sind.

Weil Wasser für das Leben, wie wir es kennen, notwendig ist, deshalb darf man vermuten, daß so manche intelligente Art unter Wasser lebt. Die Einschränkungen, die das für technische Geräte mit sich bringt, dürften viel bedeutender sein als mangelnde Intelligenz. Man müßte sogar fordern, daß das Land erobert werden muß, damit man manche Geräte überhaupt erst anfertigen kann. Eigentlich forderst du genau das. Aber das bedeutet natürlich auch, daß man dafür genügend Landmasse fordern muß. Gibt es nur Ozean und höchstens ein paar kleine Inseln, dann kann es auf so einem Planeten noch so viel Intelligenz geben, aber keine der unseren vergleichbare Technik.

Genau weil die Jupitermonde sich in unserem Sonnensystem befinden sind sie mit Raumsonden zu erreichen. Diese Sonden können dazu benutzt werden, Lebensformen aufzuspüren. Auch Ganymed ist ein Kandidat für einen Ozean unter dem Eispanzer in dessen Tiefen es Vulkanismus geben kann, von dessen Ausstoß an Gasen und Mineralien sich ein komplexes Ökosystem ernähren könnte, ähnlich der Lebensformen auf der Erde, welche an den Tiefseeschloten ihr Auskommen finden.

Solche Sonden glaubt man zur Zeit jedoch noch nicht konstruieren zu können. Zum Teil fehlt es angeblich (leider brauchen Erfinder heutzutage einen gewissen Bekanntheitsgrad oder Vitamin B) an der Technik, um sich durch Eispanzer zu fräsen. Desweiteren kann man außerirdisches Leben nur dann sicher nachweisen, wenn man von der Erde keines mitbringt. In dem Punkt wundert man sich inzwischen wie schwierig das ist und ob man nicht schon den Mars kontaminiert hat. Falls die Kontamination möglich ist, dann bedeutet das andererseits, daß Mikroben in vielen weiteren Lebensräumen überleben können, so daß es zugleich wahrscheinlicher wird, Mikroben außerirdischen Ursprungs zu finden.

Ich habe noch nicht eine Spur von außerirdischem Wirken hier auf der Erde gezeigt bekommen, für die es nicht mindestens eine andere mögliche Erklärung gibt, dass doch, wie allzu oft unterschätzt, menschliche Frühkulturen waren, welche, mit ihren überraschend guten technischen Fertigkeiten, die Urheber diese Spuren sind. Da wird gerne auch Sensation mit falschen Angaben produziert.
Als Beispiel Puma Punku. Es wird gerne behauptet, die Steine wären aus sehr hartem Material gefertigt, dabei sind sie aus Sandstein und die Bearbeitungswerkzeuge liegen dort zuhauf herum. Nur bei Däniken und Co. werden diese Kleinigkeiten gerne unterschlagen, denn es wäre ja schlecht fürs Geschäft.

Puma Punku kannte ich nicht, daher kann ich das nicht gemeint haben. Leider findet man die wirklich interessanten Sachen nicht (mehr) im Netz. Aber die in der Bibel dokumentierten frühen Astronauten wären hier sicherlich mal ein passendes Thema, bei den vielen Bibelexperten hier.

Seit einiger Zeit wird auch von seriösen Wissenschaftlern die Möglichkeit diskutiert, ob unsere Zivilisation wirklich die erste technische Zivilisation auf diesem Planeten ist. Die Fragen stellte sich interessanter Weise im Zusammenhang mit der Suche nach außerirdischem Leben. Woran würden wir einen Planeten erkennen, auf dem vor langer Zeit eine technische Zivilisation existiert hat und welche Spuren würde man noch nach Millionen von Jahren Erosion noch entdecken können.
Wer sagt denn, dass unsere „natürliche Radioaktivität“, die wir überall messen können, wirklich in allen Fällen auf natürliche Zerfallsprozesse zurückzuführen ist. Es wurde noch nie genau untersucht, ob es da nicht eventuell Abweichungen zu den vorhanden Mineralvorkommen in diesen Regionen mit erhöhter Radioaktivität gibt. Vielleicht hat sich bei uns schon einmal eine technische Zivilisation atomar weggeblasen. Aber das ist bisher auch nur Spekulation und keine Wissenschaft.

Der legendäre Krieg zwischen Mu, seinerseits schon nur ein Überbleibsel von Lemuria, und Atlantis. Bei diesem Krieg soll Atlantis versenkt und die Venus unbewohnbar gemacht worden sein. Vielleicht eher ein Märchen als eine Spekulation?

Genaugenommen sind die Dinosaurier auch nicht ausgestorben. Einigen Unterarten davon flattern heute bei uns herum. Man nennt sie Vögel.

Genau, sie sind nicht ausgestorben! Das ist der Punkt.

Der Asteroideneinschlag, der sich weltweit sehr gut anhand der KT-Linie nachweisen lässt, hat aber den großen Land- und Meeresarten den Gar ausgemacht.

Was ist ein Gar? (Kenne ich nur als englischen Namen für den in Nordamerika beheimateten Knochenhecht, nicht mit dem Hecht verwandt, schon in der Zeit der Dinosaurier entstanden, aber bis heute nicht ausgestorben.)

Überlebt haben Arten, welche in der Lage waren lange Hungerperioden und Temperatursturz zu überleben oder klein und angepasst genug waren, um mit wenig Nahrung auszukommen. Krokodile und Schildkröten gehören zu ersteren.
Vögel und Nager zu den anderen, vor Allem dann, wenn sich die Vögel auf die Jagd auf Kleinnager spezialisiert hatten. Die Kleinnager haben möglicher Weise als als Allesfresser Aas, Sämereien und Wurzelwerk gefressen, und so ihr Auskommen gefunden. Sehr wahrscheinlich haben sich auch in unterirdischen Behausungen, wie viel Nager heutzutage, die Katastrophe überstanden. Einigen Vogelarten haben auch unterirdische Nester.

Zu welchem Typ zählte der Megalodon, der erst vor ungefähr zweimillionensechshunderttausend Jahren ausgestorben ist?

Krokodile können bis zu zwei Jahre hungern, ohne Schaden zu nehmen.

Viele Reptilien können lange hungern, weil sie wechselwarm sind, also keine Energie für eine körpereigene Heizung verbrauchen. Soll das schon reichen, um bei Naturkatastrophen nicht auszusterben? Müßten dann nicht noch viel mehr Arten überlebt haben?

Der Asteroid musste keine zoologische Klassifikation vornehmen, dass macht die Evolution bei einer Veränderung der Umweltbedingungen ganz allein.

Das dürfte immerhin bedeuten, daß du in der Evolution und durch die Evolution wirkende Naturgesetze nicht abstreiten willst. Dann solltest du jedoch kein Problem damit haben, daß die Photosynthese die Grundlage des Lebens ist. Zumindest sobald es über Mikroben hinausgeht. Die Chemolithotrophie ist nur notwendig, weil sich die Photosynthese erst entwickeln muß. Die Chemolithotrophie bewegt sich noch irgendwo zwischen Biochemie und Geochemie.

Gruß,

ランマ


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