Hallo!
(Er schrieb "im Deutschen" und "im EN" (Englischen) nicht "in Deutsch" oder "in Englisch".)
Und weiter oben ‚in Deutsch‘. Das entgeht mir deshalb nicht, weil mir solche Monstrositäten nahezu körperliche Pein bereiten. Ich dachte, das erginge jedem Muttersprachler so. Vielleicht entgehen dir so schlimme Anglizismen gerade deshalb? Oder liest du einfach nicht durch, worauf du antwortest? Müßtest du nicht als Moderator sowieso alles durchlesen? Falls das zu viel Zeit kostet, dann kannst du die einsparen, indem du nicht jeglichen Blödsinn beantwortest oder gar wiederaufgreifst.
Das scheinen englische Muttersprachler anders zu sehen:
- Wiktionary zu "spirit":
"The collective souls of man or another entity."
- Wikipedia zu "spirit" (Begriffserklärung):
"the mind or soul"
- Wikipedia zu "spirit" (Artikel):
"The concepts of a person's spirit and soul, often also overlap, as both are either contrasted with or given ontological priority over the body and both are believed to survive bodily death in some religions, and 'spirit' can also have the sense of 'ghost', i.e. a manifestation of the spirit of a deceased person."
Damit ist haargenau bestätigt, was der Exildeutsche schrieb.
Nein, damit ist nicht bestätigt, was der schrieb, sondern das, was du vorher schriebst. Nämlich, daß Muttersprachler des Englischen oberflächlich sind und es ihnen an einer gewissen Unterscheidungsfähigkeit fehlt.
Ursache ist wohl, daß es schon im Lateinischen "spiritus" und dem damit sich überschneidenden "anima" keine stringente Bedeutungsunterscheidung zwischen Seele und Geist gibt.
Genau, keine stringente Unterscheidung mehr. Ein klein wenig wundert mich, daß das schon im Lateinischen so ist, aber das ist dann wohl nachklassisches Latein? Die Begriffsverwirrung wird von der gleichen Seite gefahren, von der auch die Angriffe auf die deutsche Sprache ausgehen, weil es gerade darum geht, uns die Ausdrucksmöglichkeiten in Bezug auf Transzendentes wegzunehmen.
Das Wort "spirit" hat im Deutschen kein Äquivalent.
Endlich verstehst du mich.
Es ist auch im Englischen (das als westgermanische Sprache mit dem Deutschen den Grundwortschatz teilt) nur ein Lehnwort, für das offenbar kein sprachlicher Bedarf bestand, da neben Geist/ghost und Seele/soul kein "blinder Fleck" vorliegt.
Leider sieht es im Deutschen wie ein Anglizismus aus. Das bemerkt man vor allem am Plural, denn den bildet man im Deutschen nur bei Abkürzungen und Fremdwörtern, deren Originalpluralbildung man nicht kennt, auf -s.
Aber ein ‚blinder Fleck‘ liegt sehr wohl vor und es besteht ein sprachlicher Bedarf! Zumindest für jene, die sich die Ausdrucksmöglichkeiten für Transzendentes nicht komplett nehmen lassen wollen. Daher wird der Ausdruck ‚Spirit‘ im Deutschen, vor allem im Zusammenhang mit Schamanismus, sehr häufig verwendet. Schon ohne Begriffsverwirrung hätten wir nur Geist und Seele zur Verfügung, während die wirklich alten Sprachen mindestens drei Begriffe unterscheiden. Aus dem Hebräischem sind das Nefesch, Ruach und Neschamah. Im christlichen Kulturkreis ist es erforderlich wenigstens für diese drei Übersetzungen zu haben, wenn wir schon nicht die originalen Wörter verwenden wollen. Vielleicht sollten wir Nefesch, Ruach und Neschamah verwenden und dazu auch Nābi, um einen Berufenen von einem Vorhersager zu unterscheiden. Dann müssen wir nur in Kauf nehmen, daß uns endgültig niemand mehr versteht.
Hielte man sich eng an die etymologische Bedeutung, müßte "spirit" (von lat. "spirare" = "blasen", "hauchen") soviel wie "Lebensatem", "Lebenshauch" heißen (in dem Sinne, wie Gott Adam das Leben einhauchte). Daß eine Verbindung zur "Seele" besteht, läßt sich nicht ableugnen.
Leugnet auch keiner ab. Schließlich brauchen wir ein drittes Wort, um Nefesch, Ruach und Neschamah wiederzugeben. Aber welches entspricht der Seele?
Wollte Deutscher im Exil die deutsche Sprache verteidigen, dann würde er statt Unkenntnis über die Bedeutung deutscher Wörter unter Beweis zu stellen oder Anglizismen zu verwenden mindestens die Verwendung deutscher Anführungszeichen (also „“ statt "" und ‚‘ statt '') anmahnen und konsequent durchhalten.
Das ist Unsinn. Die Forums- bzw. Browsersoftware stetzt standardmäßig englische Anführungszeichen. Die deutschen sind lediglich verwendbar, wenn man den Beitrag in einer Textverarbeitung, welche die deutschen Anführungszeichen automatisch setzt, vorformatiert. Das mache selbst ich nur bei aufwendigen Beiträgen und ist von niemandem zu verlangen.
In einem Forum, das sich nicht als Deutsch-Forum versteht, natürlich nicht. Aber wenn einer unter dem Vorwand, die deutsche Sprache verteidigen zu wollen, mich dummdreist anpöbelt, dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn so etwas zurückkommt. Jemanden darauf aufmerksam machen, daß dann, wenn er mit einem Finger auf andere zeigt, drei Finger auf ihn selbst zurückzeigen, das ist eine sehr zivile Reaktion. Würde ich so ausfallend werden wie Deutscher im Exil, der übrigens auch auf manchen anderen Diskussionsseiten (dort hatte ich allerdings den Eindruck, mich mit ihm zu verstehen) nicht wohl gelitten ist, dann hättest du Grund, dich darüber zu beklagen.
Deutsch ist eine tote Sprache.
Wenn man schon zurückschreibt, sollte man darauf achten, daß man nicht vollends ins Absurde abrutscht wie mit solchen Aussagen.
Das ist nicht absurd. Seit ich es mal gewagt hatte, das Wort Kreatur nicht unbedingt als Beleidigung aufzufassen (Kreatur bezeichnet für mich eigentlich alles und jeden, was nicht der Schöpfer selbst ist), bin ich auf Analitik.de verbannt. Wenn dazu noch sogar selbst einige Verteidiger der deutschen Sprache solche unwürdigen und nur mühsam mittels ein paar eingestreuter deutscher Silben getarnte Anglizismen wie ‚Fallraus‘ für radioaktiven Niederschlag oder ‚Scharnier‘, wo im Original das Glied einer Kette gemeint ist, oder ‚Sinn machen‘, das als direkter Angriff auf die Befähigung des Deutschen zum philosophieren am schlimmsten ist, gebrauchen und für deren Verbreitung sorgen, dann darf man Deutsch schon als tote Sprache betrachten.
Gruß
らんま