Hallo IRAN,
Betreffend Naturkatastrophen und betreffend der kritischen Bedeutung von kleinen Details (siehe hierzu meine Antwort an @Ulrich) zitiere ich hier den Schluß des Buches der gläubigen Zigeunerin Buchela (1899-1986), die bislang die Entwicklung des Iran nach meinem Verständnis richtig vorausgesagt hat (ich habe die Zitate dazu früher mal hier eingestellt). Ich habe aus dem zitierten Text sieben Worte entfernt, nämlich zwei Zeitangaben, die längst abgelaufen sind. Sollte man nun diese Prophezeiung komplett verwerfen, weil die Zeitangaben definitiv falsch waren? Soll ich ihre Autobiographie (1983) verwerfen, weil in der Wikipedia (!!) steht, dass sie 'mutmaßlich' (!!) von einem Ghostwriter geschrieben wurde?
Ist ja nicht verwerflich, einem Ghostwriter sein Leben zu erzählen, damit dieser - als professioneller Schreiberling - das Ganze in eine gefällige Form bringt. Im Falle von Buchela war das meines Wissens Hanns Kurth.
Fragwürdiger ist, dass Hanns Kurth - unter dem Pseudonym Prof. Dr. Helmut Schmidt-Bronsky - meines Wissens so ziemlich alle Texte verfasst hat, die Buchelas "Prophezeiungen" zum Weltgeschehen betrafen, einschließlich derer, die sie dann selbst an die Regenbogenpresse weiter reichte.
Deshalb sind vermutlich Hanns Kurth die Fehlprognosen anzulasten, die Buchela allesamt kritiklos von ihm übernommen hat, als da wären:
- 1956 Wiedervereinigung
- auf Erhard folgt Gerstenmaier als Bundeskanzler
- Wiederwahl Kennedys im Jahre 1964
- 1967 eine Reise des Papstes ins gottlose Moskau
- laut Nachrichtenagentur upi am 14. April 1967 [5 Tage vor dessen Tod] zur Erkrankung Adenauers: "Er wird überleben."
usw.
Blöd nur, dass eben dieser Hanns Kurth, alias Prof. Dr. Helmut Schmidt-Bronsky, unter einem weiteren Pseudonym, Heinz Offermann, auch den Titel "Farah Diba und der Schah von Persien" (Düsseldorf : Dt. Buchvertriebs- u. Verl.-Ges., 1961) veröffentlichte.
Ganz nach der Methode "stille Post", wurde im Laufe der Jahre aus der Behauptung, Buchela habe der Tochter der Fürstin Eva Esfandiary, Soraja, "einen Ehemann mit Krone" vorausgesagt (was auch ohne seherische Begabung leicht fallen sollte, wenn man das übliche Inzucht-Verhalten des Adels berücksichtigt), die Version, sie habe ihr die "Kaiserkrone" vorhergesagt und/oder, sie habe ihr die Ehe mit Mohammad Reza Pahlavi vorhergesagt.
Analog zu Irlmaier/Adlmaier wäre m.E. auch bei Buchela/Hanns Kurth zu prüfen, welche (oder ob überhaupt?) von all diesen von Pathos triefenden "ich aber sage euch..."-Prophezeiungen tatsächlich von Buchela stammen, und ihr nicht nur von Hanns Kurth angedichtet wurden. Zumal keine einzige Zeile dieser Prophezeiungen in ihrer Autobiographie ihrem Wortschatz und ihrer Ausdrucksweise entsprach, wenn man sie mit Interviews vergleicht.
Der Erich-Pabel-Verlag verlegte damals nicht nur den jährlichen "Buchela-Kalender - Die Seherin von Bonn enthüllt unser Schicksal", sondern ebenso den "Lorcher-Kalender - Er erweitert Ihr kosmisches Wissen" und den "Huter-Kalender - Ihr Lebensberater und Wegweiser".
Schweinetrog eben: Für Jeden etwas.
Gruß
Ulrich