Gedanken zum Mechanismus Zukunftsschau (Schauungen & Prophezeiungen)
Hallo,
ich habe zum Thema "Wie funktioniert Zukunftsschau eigentlich?" bislang wenig gelesen, was sich wirklich mit der Funktionsweise befasst. Dabei ist das doch zentral, will man die gelieferten Informationen bewerten.
Ganz aktuell hatte ich wieder einige einschlagende Erlebnisse – und bin mir nun in einem zentralen Punkt sicher:
Gesehen wird ein subjektiver Bewusstseinsinhalt der Zukunft.
Das umfasst alle Gedanken, Gefühle, Sorgen, Wünsche und Sinneseindrücke – also alles Gesehene, Gehörte, Gefühlte usw. – einer zukünftigen Person (mitunter auch einer vergangenen). Diese Inhalte werden jedoch übersetzt in die Sprache des gegenwärtig wahrnehmenden Bewusstseins. Es entsteht also eine traumartige Verzerrung, die die zukünftige Situation nicht 1:1, sondern als „übersetzte Erfahrung“ abbildet.
Die Folge: Die Szene wird authentisch, aber nicht immer faktengenau wiedergegeben – zugunsten eines emotional stimmigen, innerlich erkennbaren Gehalts.
In der Regel handelt es sich beim betrachteten Bewusstseinsinhalt um das eigene zukünftige Ich, zeitversetzt. Die Verbindung entsteht durch ein persönliches, innerliches Involviertsein in das Thema sowie die zeitliche Nähe (z. B. Intervall zum nächsten Schlaf).
Gelegentlich jedoch ist es auch das Bewusstsein einer vertrauten Person, das Aufmerksamkeit zieht – und in solchen Fällen ist die Verzerrung meist noch stärker, da man sich ihrer Empfindungs- und Erlebniswelt nur angenähert nähern kann.
Besonders zermürbend: Entscheidungen, die man in der Gegenwart auf Basis solcher Schauungen trifft, sind bereits Teil der Schauung selbst.
Damit entsteht ein scheinbarer Kausalitätswiderspruch – zumindest, wenn man am linearen Modell von Vergangenheit → Gegenwart → Zukunft festhält.
Ich habe das wiederholt erlebt und bin überzeugt:
Dieser Rahmen ist falsch.
Er steht auch im Widerspruch zum cartesianischen Determinismus, der eine objektive, festgelegte Zukunft voraussetzt. Was ich erlebe, weist jedoch darauf hin, dass die Zukunft vom Bewusstsein mitgestaltet und gewählt wird – nicht bloß durchlebt.
Taurec hatte einmal eine "Feldtheorie" vorgeschlagen, in der die Zukunft in einer Art Feld liegt – das trifft es fast.
Aber: Dieses Feld ist nicht physikalisch-objektiv, sondern scheint in Bewusstseinsfeldern zu bestehen, in denen sich viele potenzielle Zukünfte überlagern.
Dabei setzt sich nicht eine einzelne "stärkste" Variante durch, sondern jede manifestiert sich anteilig – entsprechend der Intensität und Realität des jeweils erfahrenen inneren Zustands.
Realität entsteht nicht binär, sondern als Erfahrungsgewichtung im Bewusstseinsstrom.
Viele Grüße
NeuOrest