danke, guter Anstoß (Schauungen & Prophezeiungen)
Hallo NeuOrest,
danke daß Du das mal versuchst in Worte zu fassen. Mein Erleben war anders als deins (speziell das In-andere-Reinversetzen, das bei Dir anscheinend recht ausgeprägt ist, kenne ich nicht, auch hatte ich nie schauende Träume), und bei detlef, BB und anderen ist es wohl noch anders, aber wir können ja mal versuchen, Gemeinsamkeiten herauszufinden.
Taurec hatte einmal eine "Feldtheorie" vorgeschlagen, in der die Zukunft in einer Art Feld liegt – das trifft es fast.
Aber: Dieses Feld ist nicht physikalisch-objektiv, sondern scheint in Bewusstseinsfeldern zu bestehen, in denen sich viele potenzielle Zukünfte überlagern.
Dabei setzt sich nicht eine einzelne "stärkste" Variante durch, sondern jede manifestiert sich anteilig – entsprechend der Intensität und Realität des jeweils erfahrenen inneren Zustands.
Realität entsteht nicht binär, sondern als <b>Erfahrungsgewichtung im Bewusstseinsstrom.</b>
Das finde ich eine recht gute Näherung, wie sich unterschiedliche, verschieden starke "Zukunftspläne" schließlich manifestieren.
Gesehen wird ein subjektiver Bewusstseinsinhalt der Zukunft.
Das umfasst alle Gedanken, Gefühle, Sorgen, Wünsche und Sinneseindrücke – also alles Gesehene, Gehörte, Gefühlte usw. – einer zukünftigen Person (mitunter auch einer vergangenen). Diese Inhalte werden jedoch übersetzt in die Sprache des gegenwärtig wahrnehmenden Bewusstseins. Es entsteht also eine traumartige Verzerrung, die die zukünftige Situation nicht 1:1, sondern als „übersetzte Erfahrung“ abbildet.
Die Folge: Die Szene wird authentisch, aber nicht immer faktengenau wiedergegeben – zugunsten eines emotional stimmigen, innerlich erkennbaren Gehalts.
Hm, traumartige Verzerrung, ich weiß nicht... manchmal sind es doch nur Ziffern oder Namen, die einfach so aus dem Mund fallen ohne Zutun des Hirns oder Bauchgefühls. "Übersetzte Erfahrung" ist vielleicht ganz gut.
In der Regel handelt es sich beim betrachteten Bewusstseinsinhalt um das eigene zukünftige Ich, zeitversetzt.
Ein zu der Zeit der Schauung mögliches zukünftiges Ich? Mit den gerade zu dem Zeitpunkt greifbaren Bewußtseinswirbeln?
Die Verbindung entsteht durch ein persönliches, innerliches Involviertsein in das Thema
Ja.
sowie die zeitliche Nähe (z. B. Intervall zum nächsten Schlaf).
Nein.
Gelegentlich jedoch ist es auch das Bewusstsein einer vertrauten Person, das Aufmerksamkeit zieht – und in solchen Fällen ist die Verzerrung meist noch stärker, da man sich ihrer Empfindungs- und Erlebniswelt nur angenähert nähern kann.
Diesen Bewußtseinsmodus habe ich nie gehabt, nur schon bei anderen gesehen.
Besonders zermürbend: Entscheidungen, die man in der Gegenwart auf Basis solcher Schauungen trifft, sind bereits Teil der Schauung selbst.
Die Logikachterbahn, in die man gerät wenn man die Kausalitäten festnageln will, lasse ich mal außen vor, da zermartert man sich das Hirn und kommt doch nicht zu einer brauchbaren Beschreibung.
Ein paar Erlebnisse von mir noch dazu.
Ich hatte mal das Gedächtnis verloren, keine Erinnerung mehr an meine Kindheit und Jugendzeit.
Eines Tages kam das Gedächtnis stückweise zurück, und ich hatte den Eindruck, als würde es von außerhalb meines Körpers in mein Hirn geladen, gewissermaßen als würde ein Backup von einer externen Festplatte eingespielt. Es kam nicht "von innen heraus" oder "von unten", es war wie "von außen", aber nicht fremd/von Fremden, sondern schon meins, aber eben von außerhalb.
(Ich las mal eine Dissertationsarbeit einer Schweizerin bei der ETH in Ethnobotanik - Name weiß ich leider nicht mehr -, die anscheinend eine spezielle, in ihrer Familie vererbte, Art von Aurasehen hatte, die beschrieb, sie könne verschiedenfarbige "Ballons" unterschiedlicher Inhalte - etwa körperliche Krankheiten, geistige Entwicklung - um den Körper herum sehen, und diese [wenige] zT auch heilen, wenn sie angegriffen sind. - Ob das persönliche Gedächtnis auch in solcher Weise außerhalb des Körpers lokalisiert ist?)
1993 bei dieser Gruppenschau ging es u.a. um 9/11 (sicher war nur, daß am 9.11.2001 unabwendbar das WTC zusammenkrachen würde) und Bush oder Gore. Fast alle in der Gruppe waren geradezu fanatisch für Gore, ich nicht, aus mehreren Gründen, u.a. auch wegen der CO2-Verteufelung, die ich als lebensfeindlicher ansah als einen Krieg, den Bush lostreten würde. In gewisser Weise konnte ich bereits auf meine zukünftige Nachrichtenlektüre zugreifen, allerdings nicht in einer Art, daß mir ein Zeitungsblatt erschien, sondern in Form von "Wissen", das einfach so zuflog.
Grüße, gecko