keine Kausalität ohne Zeit? Und Materie? (Schauungen & Prophezeiungen)

NeuOrest, Dienstag, 06.05.2025, 22:23 (vor 213 Tagen) @ detlef (1278 Aufrufe)

Hallo!

mit rueckkoppelung?
was ja voraussetzt, dass vorbestimmte/determinierte zukunft (schicksal) nicht sein kann.

Ja, genau das ist das Dilemma.
Ich habe Zukunft erlebt, die nur deshalb eingetroffen ist, weil ich sie zuvor gesehen und dann pro Eintreffen gehandelt habe.
Und ich habe Zukünfte(?) erlebt, die nur deshalb nicht eingetroffen sind, weil ich sie zuvor gesehen und gegen ihr Eintreffen gehandelt habe.
Und dann sind da die vielen anderen Fügungen, die ich einfach auf mich zukommen ließ - und dann im Rückblick erkenne: Ach, so ist das. Genau so hat sich das gefügt! Faszinierend zu sehen, welche Inhalte sich wie zusammengefügt haben – wie ein lebendiges Schaubild, das sich enthüllt.

Die Idee der Rückläufigkeit (also vom Tod zur Geburt zu leben) halte ich für wenig plausibel - da gibt es für mich keine Hinweise.

Deutlich näher liegt mir die Vorstellung einer Parallelität der Zeiten, in der Zeit nicht objektiv "abläuft", sondern ein Hilfsmittel des Bewusstseins ist - ein Mittel, um Inhalte zu erfassen und zu durchdringen. Zeit wäre dann nicht die Struktur, sondern der Fokuspunkt: Wie ein Lesekopf auf einem Datenträger, der linear liest - obwohl er in Wahrheit frei springen könnte.

Spannend ist auch: Zeit wird im Erleben nicht konstant wahrgenommen. Ich habe z. B. schon "drei Stunden Zukunft" wie eine Minute erlebt - und umgekehrt: Minuten wie zwei volle Tage. Das zeigt, dass die Zeitdimension in Schauungen eher einem System innerer Zusammenhänge folgt als externen Takteinheiten.

oder die Fantasy-idee der paralellwelten (wo eine seele gleichzeitig verschiedene leben auf verschiedenen welten fuehrt)

Zur Vorstellung zahlloser Parallelwelten, habe ich keinen Bezug. Sie scheint auf eine Art Optionen-Katalog reduziert – aber sobald man beginnt, Möglichkeiten zu zählen, hat man die Unendlichkeit schon begrenzt. Ich habe zudem keine Erlebnisse, die auf harte Übergänge zwischen solchen Welten hindeuten würden.

hier fangt dann das geistige glatteis an.
wessen bewusstsein?
meines?
deines?
das aller menschen?
das aller wesen? (die mimose, die darmflora usw)
sind steine auch wesen mit bewusstsein?

Auch diese Frage ist nicht absurd. Ich persönlich habe keinen einzigen Hinweis auf "objektive Materie" erlebt – immer nur auf Informationseinheiten, auf erlebendes Bewusstsein, auf Kommunikation.


ewige fragen zwinkern mit den augen...

Ich habe mich lange damit beschäftigt - und letztlich eingesehen: mein Erkenntnishorizont reicht aus der individuellen Perspektive nicht aus, um die übergeordnete Perspektive umfassend zu erfassen. Aber es gibt viele Hinweise. Mein Problem bei deren Beschreibung ist: Das Thema ist historisch so vorbelastet (esoterisch, religiös, ideologisch), dass man es kaum so ausdrücken kann, wie man es wirklich erlebt.
Was ich dennoch sagen möchte: Es scheint ein "erlebendes Bewusstsein" zu geben, das sich zunächst als individuell zeigt. Aber wenn man sich weiter öffnet, erkennt man: Es war nie nur "mein" Bewusstsein. Es war immer nur ein Ausschnitt eines größeren Bewusstseins – und selbst das ist wieder nur ein Teil von etwas noch Größerem…

Hier einige Dinge, die ich selbst erfahren habe:
- Wenn du dir alles, dass du in einem Moment in dir trägst/erfährst, bewusst machst - was du siehst, hörst, riechst, fühlst, denkst, erwartest - einfach alles -, dann entsteht ein Zustand reinen Daseins von Information. Das ist Bewusstsein, jenseits von Person oder Ich-Gefühl.
In diesem Zustand kann man sich loslösen von den zeitlich-körperlichen Grenzen. Dann merkt man: Es gibt mehr Informationen, die einfach "da" sind – ohne dass man sie im gegenwärtigen Ich hätte erfahren können. Sie wirken natürlich, gegenwärtig - und beim Zurückkehren ins gegenwärtige, zeitgebundene Ich denkt man: "Das kann ich doch gar nicht wissen." Und doch: Im Erleben war es real - und die Infos stimmen mit meiner erlebten Gegenwart überein.
In diesem entgrenzten Zustand spielt es keine Rolle, ob ein Mensch oder ein Tier gerade erfährt. Das biologische Subjekt wird nachrangig - es ist selbst nur Teil der Information. "Entgrenzung" ist also vielleicht ein besseres Wort als "Bewusstsein erweitern".

Zu deiner augenzwinkernden, aber sicher auch nicht ganz grundlosen Stein-Frage: Materie wirkt auf dieser übergeordneten Ebene wie ein geteiltes Informationsmuster, ein Konsens unter vielen Bewusstseinen. Aber ein unabhängig von Bewusstsein existierender, externer, "fester Stoff", dafür habe ich keinerlei Hinweise. Es wirkt eher so, als wäre die ganze Welt eine Art abgestimmte, geteilte Erfahrungsplattform - und Materie ein Ausdruck dieser Abstimmung.
Einen sich aufzwingenden, weiterführenden Gedanken dazu lasse ich bewusst weg, weil er den Bogen hier vielleicht überspannen würde - aber selbst das Bisherige klingt vermutlich schon verrückt genug. Nehme ich in Kauf, dank der Anonymität des Internet.

Viele Grüße und Danke für deine offene Antwort!


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