Hallo Fthagua!
"Wichtiger als der Wohnort, sind meiner Meinung nach die ganz persönlichen Fähigkeiten, die man einer Gemeinschaft von Überlebenden anbieten kann. Als da wären:
...Organisations- und Führungstalent: Arbeiten müssen koordiniert werden.
...Handwerkliche Fähigkeiten: Mechaniker, Zimmerleute, Maurer, Sanitäter, Landwirte usw. werden zu Hauf gebraucht werden.
...Überlebens-Fähigkeiten: Was ist essbar, aus der umgebenden Natur. Wie bereite ich es zu. Welche Pflanze lindert welches Leiden.
Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, mich auf Dauer als Einzelkämpfer durchzuschlagen. Der Mensch braucht Solidarität und Gemeinschaft. Und Notlagen bewirken oft die Bildung gemeinschaftlicher Solidarität."
Hier nochmals BBouviers entdecktes Bild:
Wer überlebt, ist Glückssache: Da ist niemand, der die Surviver nach
Berufs-Kriterien sortiert. Da kann durchaus einer darunter sein, der
wie im Bild dargestellt zwanzig Stunden an der Tastatur hängt und eine
Löwenzahn-Pflanze von einem Kuckuck nicht unterscheiden kann.
Da kenne ich schon einen in meiner Verwandtschaft, der so ähnlich tickt.
Laut Umfragen glaubt inzwischen ein nicht geringer Teil der Schulkinder,
daß Kühe lila sind und im Wald Dinosaurier leben.
Wieso sollten gerade die Landwirte, Sanitäter, Zimmerleute und Maurer etc.
das Glück haben, unter den Überlebenden zu sein? Es sei denn man glaubt
an die göttliche Vorsehung.
Da statistisch gesehen die Leute an der Tastatur immer mehr werden und die
an der Scholle gebundenen Facharbeiter immer weniger, werden die
wenigen Überlebenden hinterher auch wiederum die dann ehemaligen Windows-
oder je nach Betriebssystem auch Apple- oder Android-Junkies sein, rein
mathematisch betrachtet.
"...Überlebens-Fähigkeiten: Was ist essbar, aus der umgebenden Natur.
Wie bereite ich es zu. Welche Pflanze lindert welches Leiden."
Da gibt es in der jungen Generation (sagen wir mal 30-) kaum noch Leute,
die von der Wirkungsweise von Kräutern Ahnung haben. Ich hatte mich schon
mit 14 Jahren eine Zeitlang damit beschäftigt, wenn auch das Interesse,
in dem Alter üblich, wieder in eine andere Richtung schwenkte.
Aber seit Einführung des Internets? Keine Chance. Da zählen nur noch
die Pixel auf dem Schirm. Vor allem, der digitale Scheiß ist in jeden
Winkel des "modernen" Lebens eingedrungen.
Im Stadtstaat Hamburg ist per Gesetz die Schreibschrift für
ABC-Schützen abgeschafft worden.
(Vielleicht ist dies ein Ansatz einer Erklärung
hinsichtlich Livs Behauptung,
die Schulen & Unis hätten alle Kinder verbildet)
So betrachtet hat eigentlich ein 70jähriger wegen seines
höheren Levels an Allgemeinwissen und praktischer Veranlagung
größere Überlebenschancen als ein 20jähriger, der mit seiner
überschüssigen Energie bzw. Vitalkraft mit
dieser "danach" nicht viel anfangen kann.
Ähem, das Wissen eines Kräuterweibleins hat heute praktisch
niemand mehr. Die UNdSSR stellt auch immer mehr Kräuter auf
die Rote Liste bzw. der Vertrieb derselben wird illegal.
Schöne Neue Welt eben.
Die jungen Leute wollen es auch so haben und sind mehrheitlich
begeistert von der Coputerwelt: Es ist halt was Neues, und bis
die Nachteile der Technologie wie z.B. Totalüberwachung
überwiegen dauert es noch ein paar Jährchen, aber kommen
tut's, sagt zwar nicht der Seher, aber der Prophet.
Vor allem arbeitet die Zeit gegen die Leute, die mehr wissen als
Tricks auf der Tastatur. Falls das Geschehen noch Jahrzehnte auf
sich warten läßt, dann gibt es im Westen beinahe niemand mehr, der
überhaupt noch mit dem Taschenmesser Pfeil und Bogen herstellen könnte.
Hier ist es doch beinahe so, daß wer kein Bürojob hat, der ist ein
Loser (jedenfalls in urbanen Zentren) und muß schon in der
verdammten verbliebenen Jetztzeit um sein Überleben kämpfen.
Gruß,
Eyspfeil