Hallo, zusammen,
bei einer solchen Schauung weigert sich mein Gehirn, sie für glaubwürdig zu halten.
Denn:
1) angenommen, der Rauswurf würde zu prosperierenden Friedenszeiten passieren, würde das zu massivsten internationalen Feindseligkeiten führen. Es müsste für Entschädigung der Betroffenen (incl. der nun personalenthobenen inländischen Arbeitgeber) gesorgt werden, und für eine koordinierte Rückführung.----> ist nach meinem Dafürhalten als völlig unrealistisch und grundlos zu verwerfen.
2) immer noch zu Friedenszeiten, aber bei wirtschaftlicher Not: dann gäbe es mit grösster Wahrscheinlichkeit auch im Herkunftsland Not, was wiederum zu noch grösserer internationaler feindseligkeit führen müsste. Zumal keine Entschädigung mehr erfolgen würde, und wohl auch keine koordinierte Rückführung (Zielland würde Flugzeug wohl gar nicht erst landen lassen, wenn weitere Kostgänger drin sässen - und wenn, würde es das Flugzeug einbehalten).
3) nicht mehr Frieden, aber noch prosperierend: mit Entschädigung in Zettelform und unter Kriegsrecht erzwungen, Feindseligkeiten bestehen ohnehin, also keine Rücksichtnahme mehr nötig......könnte machbar sein, aber siehe Argument unter Punkt zwei, das Zielland würde unter solchen Umständen vermutlich keine hunderttausende Rückkehrer aufnehmen wollen und das so zu verhindern wissen, wie afrikanische und arabische Staaten die Rückführung krimineller Staatsbürger nach deren Asylverfahren im Westen. Man wird die Leute nicht los, wenn das Zielland nicht einverstanden ist.
4) Kriegszeit und wirtschaftliche Not: keine Entschädigung, keine geordnete Rückführung, sondern einfach Ausweisung zum Stichtag. Dann haben wir nicht nur äusseren krieg, sondern sofortigen Maximalbürgerkrieg, denn die zu Deportierenden haben nichts mehr zu verlieren und wären reichlich hoffnungslos. Diesem Potential an verständlichem Ärger könnte sich nur eine totalitär-blindergebene Macht entgegenstellen, die weit und breit unvorstellbar ist.
Zu Adolfs Zeiten konnten Ausländer propagandistisch noch als Untermenschen dargestellt werden, weil Knecht A, Magd B und Industriearbeiter C keine kannten und nie in deren Heimat waren. Das ist heute völlig anders, jeder kennt und schätzt genügend Gutintegrierte, so dass nie mehr eine Verallgemeinerung derart greifen wird.
Vielleicht könnte es zu einer Abschiebung von unintergierbaren, straffälligen Asylanten kommen (wobei auch da die Frage ist, mit welchem Transportmittel wohin), aber das wäre dann schon der Maximalumfang....mehr erachte ich für wirklichkeitsfremd, auch unter Berücksichtigung einer geänderten Wirklichkeit.
Ist die Not am Fensterbrett, gibt es ja gar keine Transportmöglichkeit mehr. Und die leute einfach an der grenze auskippen und dem Nachbarstaat aufs Auge drücken, ist ebenso völlig unvorstellbar, weil die sich dessen erwehren werden.
Eine gesamteuropäische Aktion gegen Nichteuropäer ? Wo zieht man die Grenze bei den Herkunftsstaaten, einige Neuzugänge der EU in den letzten Jahren wären ja massivste Kandidaten für solche Aktionen ?
Ich sehe einfach keine logisch überzeugende Erklärung für eine solche (erfolgreiche) Aktion.
Und diese Erwartung daher für Tonnenfutter. Klar kenne ich den Reim, bunter Fremdling, unwillkommner Gast, flieh die Flur, die Du gepflügt nicht hast, aber jede Wiedererrichtung von dazu nötigen Strukturen würde doch an der Überzeugung überwiegender Teile der Bevölkerung schon im Ansatz scheitern. Das ist vielleicht das Wunschdenken des unbekannten Verserfinders, aber einfach überkommen.
Anders herum kann ich mir gut vorstellen, dass es wie in Detlefs Schauungen zu Verfolgungen gegen Weisse in Drittweltländern kommt, nur deren Bevölkerung wurde ja auch nicht 60 Jahre lang dagegen abgehärtet und hätte durch die Urheber der Finanzkrise genügend Anlass, sich derart pauschal zu rächen......
Beste Grüsse vom Baldur