Hallo, Joe und BB,
zugestanden....bis zur einer derartigen Radikalisierung müsste es aber eine gewaltige Zuspitzung der Situation geben, wie sie ja teils angedeutet wird (erdrückende Bedrohung des deutschen Sprachraums von Süden (und ggf. von Westen) her).
Eine aus heutiger Sicht schlicht unvorstellbare Eskalation (deren Folgen dann aber logisch verständlich und erklärbar bzw. genauer, kausal herleitbar wären).
Zu Ex-Jugoslawien sagte mir ein Bekannter, der kurz vor dem Auseinanderbrechen dort geschäftlich weilte, man hätte das Knistern quasi in der Luft spüren können, die Explosion sei von allen erwartet worden.
Was wiederum das Vorhandensein grosser (tatsächlich gefühlter und daher propagandistisch ausnutzbarer) Ungleichheit voraussetzt, und die war damals historisch durchaus gegeben (römisch-katholische, westlich orientierte Kroaten ehemals auf Seiten der Achsenmächte, orthodoxe, östlich orientierte Serben ehemals auf Seiten der Alliierten, muslimische Albaner und Bosnier als Dritte dazu).
Ich hatte mal Gelegenheit, mit einem Kosovo-Albaner über seine Erinnerungen zu sprechen, und er berichtete, dass sie schon seit jeher von den Serben unterdrückt wurden, oder sich wenigstens so fühlten - um meinerseits die gebotene Objektivität aufrechtzuerhalten.
Da gab es also den gefühlten Unterschied - der ist in westlichen Ländern auch durchaus präsent und wächst zunehmend an. Kürzlich erst sah ich in München eine vollverschleierte Passantin, die nur durch einen schmalen Sehschlitz umherlugte.
Vom Unbehagen und Verständnislosigkeit zur radikalen, pauschalen und mehr oder weniger gewaltsamen Reaktion sind es im intellektuell überfrachteten, restlos umerzogenen, verkopften Westen Welten. Am Balkan hingegen soll noch heute Blutrache zu finden sein....und die berühmte Balkanmentalität...
Und ich frage mich, wie lange muss was genau passieren, um eine solche Reaktion losbrechen zu lassen......wieso sollte die durchschnittliche autochtone Bevölkerung plötzlich weniger duldsam sein als in den Jahrzehnten zuvor, in der kein abscheuliches Gewaltverbrechen und keine Übernahme ganzer Stadtviertel irgendeine Aufmerksamkeit zu erzeugen vermag.
Die Slums US-amerikanischer Gross-Städte machen es ja vor, was die dortigen Otto Normalzipfelmützler alles hinnehmen, ohne, dass es auch nur zu relevanten Unmutsäusserungen käme....
Wären nur arbeitslose Verzweiflungszuwanderer gemeint, hätte das in der Schauung nur diese einfach abzugrenzende Gruppe (vulgo: Schmarotzer) betroffen, aber alle Ausländer ist eine ganz andere Ansage.
Schaun mer mal...
beste Grüsse vom Baldur