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Nicht zielführend (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Samstag, 23.06.2018, 07:33 (vor 2344 Tagen) @ Adler (6640 Aufrufe)

Hallo!

Läßt sich denn zu 100% ausschließen, daß nicht doch der Waldviertler hinter dem Pseudonym "Gottfried von Werdenberg" steckt? Falls ja, dann bestünden aber immer noch folgende Möglichkeiten:
1. Die Person hinter dem zuvor genannten Pseudonym ist selbst sensitiv und hat eigene Schauungen gehabt. Hierbei stimmten viele oder gar alle ihrer Schauungen mit denen des Waldviertlers überein. Deshalb als Ergebnis dieses Buch;
2. die Person ist nicht sensitiv und hat viele Informationen, die an die Schauungen des Waldviertlers angelehnt sind bzw. diesen entnommen wurden, und die Schauungen des Waldviertlers in dem entsprechenden Buch wiedergegeben. Aus dem einfachen Grund, weil die Person an den Ablauf des zukünftigen Weltgeschehens in Anlehnung an den Schauungen des Waldviertlers bzw. gemäß Waldviertlers Interpretation seiner eigenen Schauungen glaubt.

Ausgehend von der logischen Tatsache, daß es sich nicht hundertprozentig ausschließen läßt, eine irgendwie geartete Wahrheit zu unterstellen, um dies (natürlich daraus folgend) als Legitimation zu nehmen, auch den Rest zu glauben, ist gewiß nicht zielführend, zeigt aber exemplarisch, was in der Prophezeiungsszene falsch läuft, deren fundamentale Säule und ursprünglichstes Begründungung ihrer Daseinsberechtigung zu einem gewissen Grade systematischer Selbstbetrug zu sein scheint. Weil man es gerne so hätte, läßt man alle Vernunft fallen und biegt sich die Realität gegebenenfalls mit den absurdesten Begründungen dahin zurecht, den attraktivsten Schwachsinn für sich möglichst unreflektiert und stumpfsinnig adaptieren zu können.

Da sich keine Deiner Hypothesen auch nur indizienweise bestätigen läßt, ist es schon aus Gründen der "geistigen Hygiene" angezeigt, das ganze Ding in die Tonne zu treten, weil die Mutmaßung überwiegt, daß es sich um einen primitiven Scharlatan handelt.
Davon abgesehen deutet schon der Inhalt darauf hin, der (von den dem Waldviertleraussagen ähnelnden Bestandteilen abgesehen) grottenfalsch ist und erkennbar kar keine Seherschau bzw. deren Dokumentation darstellt. Um das zu erkennen, müßte man sich aber mit dem Unterschied zwischen Prophezeiungen und Schauungen befassen sowie den Merkmalen, anhand derer man beides in Texten mühelos unterscheiden kann, um so vergleichsweise zielsicher minderwertigen Scheiß von weniger mülligen Behauptungen oder gar möglicherweise echten Schauungsbestandteilen zu trennen. Letztere bestehen bei Werdenberg bestenfalls in Form der übernommenen Waldviertleraussagen. Da kann man aber gleich Werdenberg ins Altpapier schmeißen (selbst das wäre eine Beleidigung für das Altpapier) und sich mit den Waldviertlertexten selbst begnügen.

Grundsätzlich für alle Zeiten und (für mich) ohne Widerrede gilt: Wenn weder der Autor noch der Seher als Personen identifizierbar sind, ist das ganze Werk Tonnenfutter.
Das gilt für Rubenstein/Maria S. ebenso wie für "Gottfried von Werdenberg".
Lauter Pseudonyme uns Bücher aus dem (nich kontaktierbaren) Selbstverlag, in denen sich die wildesten Behauptungen tummeln, sind eben Müll.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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