Grüß Gott,
interessante Jahreszahlen die Hoffmann da voraussagt.
Am 7. Mai wurde in Russland ein Investitionsplan über 130Mrd. Dollar verabschiedet, der Russland innerhalb der nächsten 5 Jahre unter die 5 Wirtschafts-stärksten Nationen katapultieren soll. Daneben sind auch Ziele im Bereich Gesundheit und Soziales festgelegt
https://www.rt.com/op-ed/426499-putin-presidency-goals-russia/
Natürlich schwer zu sagen ob der Plan aufgeht. Der erratische Aktionismus der Amerikaner (Ukraine, Sanktionen, Skripal) könnten aber ein Hinweis darauf sein, dass die Amerigauner genau wissen, dass Russland vor einem Durchbruch steht und jetzt panisch versuchen, einen Zustrom von Kapital zu verhindern, indem sie Unsicherheit in den Märkten verbreiten und russische Kooperationen wie z.B. Nordstream2 torpedieren.
Die Russen haben kaum Schulden in ausländischer Währung (anders als etwa die Türken, die jetzt wegen der steigenden Zinsen an ihren immensen Dollar-Schulden ersticken) und sind daher nur mit Sanktionen angreifbar. Man muss also russische Unternehmen angreifen, indem man ihre Auslandskonten einfriert, Zahlungen über das SWIFT-System abfängt und nicht ausführt, oder indem man amerikanischen und europäischen Unternehmen und Banken verbietet, in diese Unternehmen zu investieren oder mit ihnen zu kooperieren. Man könnte auch amerikanischen Banken verbieten, russische Staatsanleihen oder Aktien zu kaufen.
Die bisher verabschiedeten Sanktionen hatten teilweise schon kuriose Folgen gehabt, etwa dass Boeing auf einmal das Titan ausgeht oder Cola-Dosen teurer werden weil die Sanktionen gegen den russischen Aluminiumhersteller Rusal die Aluminiumpreise haben explodieren lassen. Wenn die Amerikaner jetzt Anleihen der russischen Förderation mit Sanktionen belegen, ist immer die Frage, wie viele davon bei amerikanischen Investmentbanken, Fonds und Versicherungen liegen und welche Kollateralschäden man verursacht. Gleiches gilt für Sanktionen gegen russische staatliche Banken wie die Sberbank: deren Aktien werden auch amerikanische Banken gekauft haben. Dass die Amerikaner die Sanktionen schrittweise immer weiter verschärfen scheint mir ein Hinweis zu sein, dass sie sich vorsichtig herantasten da sie die Folgen nicht abschätzen können - Folgen für sich selber, und für "verbündete" Staaten, denen irgendwann die Lust vergeht, mit geschädigt zu werden und die dann möglicherweise die Allianz wechseln. Was die Amerikaner hier machen mit ihren Sanktionen (und inzwischen sanktionieren sie ja sogar China!) scheint mir daher kein Zeichen von Stärke zu sein, sondern eher eine Verzweiflungstat.
Kurzum, die 3 Jahre laut Hoffmann scheinen ambitioniert aber nicht völlig unmöglich für ein Aufblühen der russischen Wirtschaft. In diesem Zeitbereich sehen zahlreiche Experten für die USA und Europa eine Rezession aufkommen. Die Investoren dürften Russland mit Kapital nur so zuschütten, wenn erstmal klar ist dass a.) die amerikanischen Sanktionen unwirksame Kinderkacke sind und b.) das Kapital aus dem amerikanischen und europäischen Aktienmarkt abfließt weil dort die schulden-finanzierte Hausse zu Ende geht.
Grüße,
Dziamdzia