Verortung in Denkmodellen (Schauungen & Prophezeiungen)

rauhnacht, Freitag, 27.12.2024, 20:22 (vor 6 Tagen) @ Ulrich (184 Aufrufe)
bearbeitet von rauhnacht, Freitag, 27.12.2024, 20:41

Hallo Ulrich,


Du hattest in diesem Beitrag https://weltenwende.forum/index.php?id=60368 aus einem Interview mit Alexander Lauterwasser zitiert:

"Das hat sehr viel zu tun mit abendländischer Geistesgeschichte überhaupt, weil wir im Abendland mit Aristoteles den heraklitischen Ansatz, dass alles im Fluss ist, dass alles Bewegung ist, verabschiedet haben zugunsten von Parmenides, der Sein als "Seiendes", also als ein eher "Bleibendes", definierte und nicht als "Werdendes"."

Ich verstehe nicht, warum Lauterwasser sowas erzählt, obwohl er ja Philosophie studiert hat: Aristoteles kommt der unschätzbare Verdienst zu, gegenüber der primitiven Vorstellung einer Kausalität im Sinne einer zeitlich linearen Ursache und Wirkung ein alternatives Modell zu formulieren, das einem zyklischen, spiraligem, periodischen statt eindimensional linearen Konzept der Zeit entspricht.

Nur kurze Anmerkung zu dem, was ich da zitiert habe.: Du hast meine Überschrift vergessen.

Das fundamental „Andere“ ist nicht vorranig, wie von Dir verstanden :
- Linear versus kreisförmig gar spiralig.

Sondern:
- Nichts ist „Seiend“, sondern alles ist ( ach je, falsches Wort. Uns fehlen halt eigentlich Worte um diesen Zustand auszudrücken. Unsere Sprache ist geschachtelt in Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft. „Spiralig, gleichzeitig, Spärenübergreifend“ in neuester Bouvierscher Theorie-Hut ab, lässt sich in unserer Sprache kaum ausdrücken) stets und immerdar „bewegt“. Und eben das ist conträr zu Aristoteles Anschauung. Bei ihm gibt es Beweger und Bewegtes. Salopp gar statisches und herumschwirrendes.

Im debitistischen Modell gibt es das „vorher-Nachher Problem“, was in unserer Sprache bedeutet, dass Zeit vergeht und linear oder gar auch kreisförmig oder sogar zyklisch ( es schwirrten lange die c. 70 Jahre ....) aus Ursachen Wirkungen erfolgen. Das kann mensch heliziosistisch, geozentrisch deuten oder schlicht erleben. Es gibt dann spenglergleich Aufstieg und Fall. Wieder und wieder. Sieht mensch auch durchaus sehr hübsch in Geschichte wieder und wieder.

Bei Heraklit in simpel bewegt sich alles durch u.a. den ständigen Ausgleich sich widerstreitender Bewegungen. Alle ! Bewegungen- und es gibt ja überhaupt nix ohne ( also statisches) in dem Weltbild führen wieder und wieder zum Ausgleich. Letztlich führt es immer kurz zu Harmonie.

Und ich traue mich, solch Harmonie- Mitte der Waage Momente -als Singularitäten oder Bifikurationen zu bezeichnen.
Solche zeichnen im großen NEUE weitere Wege z: B. Neolitikum – Wiege in der Levante zum Siedler und Bauern- Zivilisation- Debitsmus.

Oder gar hust!-im kleinen die sehr seltenen SchaungsWENDEerlebnisse oder vielleicht gar so „Bernsteinfunde“.

Gänzlich anderes Weltbild wie Aristoteles so überliefert.

Der Gruselkrams bei mir war nachtaktuell nach Laienrecherche in Opposition Mond zu Pluto.


darf ich das als "Treffer" für meine schräge Theorie verbuchen?

Ja! Wobei ich mich natürlich zu Deiner Deutung zu Pluto beschäftigt habe und da schon auch noch was an zu merken habe. Nur nicht mehr heute.

Freundliche Grüße

Rauhnacht


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