Hallo Rauhnacht,
dass es Wahrheit gibt, ist ein Postulat, oder in der mittelalterlichen Philosophie, eine Transzendentalie. Kluge Philosophen und kluge Metaphysiker beschreiben die Grenze, ab der unser Denken aufhört und die, mögliche oder postulierte, Transzendenz beginnt. Oder, primitiv gesagt, ob Dinge tatsächlich sind oder wirklich wahr sind, hängt immer von der Möglichkeit ab, dass es eine Wahrheit im Gegensatz zu einer bloßen gesellschaftlichen Übereinkunft gibt.
Der unbewegte Beweger von Aristoteles gehört in erstere Kategorie, er ist ein Postulat der Sehnsucht, keine inhärente Funktion der Welt.
Was mich an allen esoterischen und selbstzusammengezimmerten religiösen und kosmologischen Modellen stört, ist die Weigerung, diese Grenze zu sehen und zu denken. Oder, um es böse zu sagen, ein zu rustikales Denken.
Grüsse Leseratte