Ich erwarte, daß die 50 m hohe Wasserwand im Landesinneren nicht der Realität entsprechen wird, was aber weder das Gesehene entwertet noch die Grundaussage einer kontinentalen Flutkatastrophe infragestellt, sondern als "dramatisches" Element unmißverständlich zum Handeln auffordern soll.
Hallo Ulrich,
die Welle muss mindestens 50 Meter hoch sein, damit das Boot überhaupt das offene Meer je erreichen kann (und es bedeutet auch, dass das Boot den Druck von 50 Meter Wassersäule für einige Minuten aushalten können muss - was aber auf dem Forum hier schon angesprochen wurde und Detlef natürlich bekannt ist). An der Küste in Uruguay/Argentinien/Brasilien könnte die Welle demnach sogar 100 Meter Höhe haben.
Detlef nimmt an, dass er nordwärts über das Amazonasbecken in den Atlantik gespült wird. Ich halte das aus strömungsdynamischen und geographischen Gründen für weniger wahrscheinlich. Aber wie das sein wird, ist letztlich gleichgültig. Solche Wellenhöhen (50-100 Meter) entsprechen außerdem auch den Verhältnissen der (Mehrheit der) europäischen Schauungen für die Küstenbereiche und das Inland. Davon ausgenommen sind Strömungseffekte in Flusstälern sowie Folgen von starken Regenfällen, Schneeschmelzen, auslaufenden Stauseen - insgesamt eine sehr unübersichtliche aber im Kern relativ eindeutige Angelegenheit.
Ich selbst hatte mit 16/17 Jahren eine Flutschauung, die ich vor zwei Jahren auch Taurec mitgeteilt habe, aber die ich nicht veröffentlicht haben wollte/will. Mir ist jede allgemeine Panikmache zuwider. Wir alle hier im Forum wissen, dass man (sofern beruhigende Sicherheit in wenigstens der Flutsache erstrebt werden soll) sich einen Ort auf > 500 Meter über dem jetzigen Meeresspiegel suchen sollte. Mit einem guten Schicksal/Schutzengel/Glück/Gottessegen kann man aber auch auch auf 200 Meter überleben. Das Wissen um diese Risikobandbreite von 200-500 Metern genügt vollkommen für die Vorbereitung. Deshalb erachte ich auch die ganzen Diskussionen über die möglichen Ursachen einer solchen Flut für (überflüssigen) Luxus. Denn wir werden heute darüber zu keinem einheitlichen Ergebnis kommen, für die Nicht-Überlebenden spielt es keine Rolle, und die Überlebenden werden es hinterher sowieso alles verstehen lernen.
Ich warte (nach den aktuellen Diskussionen mit Spindoktor) ein wenig darauf, dass Taurec einmal in ähnlicher Weise eine Sammlung von solchen Schauungen einstellt, die auf direkte Weise eine Polverlagerung oder Plattenverschiebung beschreiben (wie er das mit Flutschauungen, Russen in Deutschland oder anderen Themen getan hat). Nach meinem Kenntnisstand gibt es solche Schauungen nicht.*) Vielmehr handelt es sich bei den VORSTELLUNGEN zu Polverlagerungen und Plattenverschiebungen um Interpretations- und Erklärungsversuche zu solchen Schauungsinhalten, die man zunächst bzw. aus heutigen Sicht nicht versteht, aber durchaus auch anders interpretieren bzw. erklären könnte. Sollte es tatsächlich eine Schauung geben, die mit direkter Sinneswahrnehmung "sieht", wie der Erdball sich auf den Kopf stellt oder wie ein Erdteil auf der Erdoberfläche in Hochgeschwindigkeit dahinsaust, dann müsste man diese Schau und ihren Seher sehr sorgfältig auf Validität prüfen. Oder um beispielsweise in einer Vision feststellen zu können, dass die Sonne im Westen aufgeht, bräuchte man eine glasklare Schauung über mehrere Minuten hinweg, zumindest aber mehrere Einzelbilder vom Sonnenstand, die man zeitlich zweifelsfrei (!) anordnen können müßte. Die Angaben, die via BB vom Bauern aus Selb sowie von Detlefs Abenteuern in Afrika dazu stammen, reichen mir persönlich nicht aus, um eine entsprechende Änderung der Erdrotation befriedigend zu begründen bzw. anzunehmen.
Was würden wir von Irlmaier denken, wenn er heute noch leben würde, hier auf dem Forum mitschreiben und seitenlange Formeln, chemisch-technologische Verfahrentechniken und Kampfmittelforschungsergebnisse zitieren würde, um uns seinen "gelben Strich" zu erklären und plausibel zu machen? Mich persönlich würde das sehr irritieren. Weniger ist manchmal mehr.
Sonntägliche Grüße,
Gerhard
*) Zu den wenigen entsprechenden Quellen (aber auch nur indirekter Art) zählt beispielsweise eine Schau von WIZARD zu einem einfachen Steinkreis-"Observatorium", das Überlebende sich gebaut haben (wohl um eine neue Kalenderrechnung und Sternenorientierung zu begründen). Vom Waldviertler soll es einen Hinweis auf eine veränderte Länge des Sonnenjahres geben. Womöglich müssen also neue Ephemeriden berechnet werden ...