@ Mirans (Schauungen & Prophezeiungen)

Ulrich ⌂, München-Pasing, Dienstag, 13.11.2012, 16:37 (vor 4770 Tagen) @ Mirans (8529 Aufrufe)

Hallo Mirans,

mal eine Frage. Siehst du persönlich die Astrologie als "Teilgebiet" der "Esoterik"?

nein, sondern je nach den näheren Umständen, der Motivation und der Art und Weise des Vorgehens dessen, der astrologische Methoden anwendet, als

1a) Beschaffungs-Kriminalität unter dem Mäntelchen des 'Helfen-Wollens' was sich dann 'astrologische Beratung' nennt. Sehr weit verbreitet.

1b) Mehr oder weniger hilfloser oder aber gelungener Versuch, Jemand Perspektiven auf vermeintliche Zusammenhänge seiner Biographie aufzuzeigen, was sich ebenfalls 'astrologische Beratung' nennt. Weniger häufig zu finden. Interessiert mich nicht, wegen der Überstzungs-Schwierigkeiten und Mißverständnisse, die sich aus dem Sprachpaar 'astrologisch'<>'alltäglich' ergeben.

2a) Ausdruck von Schubladendenken, weil es verlockend erscheint, die komplexe Welt wie sie ist, reduktionistisch auf das Wechselspiel einiger weniger Prinzipien zurückzuführen. Was soll ich sagen? Manche mögen's schlicht.

2b) Esoterischer Cargo-Kult, der sich des astrologischen Jargons bedient, aber nicht prüft, ob die technischen Methoden, die er anwendet, sich empirisch bestätigen. Da wird dann häufig eine kommerzielle 'Astrogie-Schule' daraus.

2c) Spielwiese zur Entwicklung und Überprüfung empirischer Methoden, Zusammenhänge zu finden / Querverbindungen aufzuzeigen / Denkmodelle zu entwickeln, wo etablierte natur- oder geisteswissenschaftliche Disziplinen mangels Instrumentarium an ihre (derzeitigen) Grenzen stoßen. Kann reizvoll und lehrreich sein, wenn man nicht abdriftet.

Deine Frage nach "der" Astrolgie ist meiner Meinung zu pauschal verallgemeinernd, als daß ich sie nur mit 'ja' oder 'nein' beantworten möchte. Aber selbst die letztgenannte Version, 2c, die ich schätze, hat meiner Meinung nichts mit 'Esoterik' zu tun. In der eigentlichen Bedeutung des Wortes nicht, weil sowohl die Prämissen als auch die Regeln der Schlußfolgerungen klar definiert sind und offenliegen, als auch nicht in der umgangssprachlichen Bedeutung im Sinne von 'beliebige Schwurbelei mit nebulösen Begriffen', weil die Prinzipien der klaren Definition von Begriffen und der Falsifikation der verwendeten Methoden bzw. der diesen zugrundeliegenden Theorie und der empirisch abgeleiteten Regeln ein notwendiges Element der Herangehensweise ist, um überhaupt astrologische Aussagen machen zu können.

Gruß,
Ulrich


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