Hallo!
Das gilt offenbar von Schauungen, die man garantiert nicht selbst erleben kann, wie von solchen, in denen man erkennbar als man selbst handelt.
- "selbst" wie landläufig gebraucht, also der jetzt lebende Mensch ohne jede metaphysischen Überlegungen, oder
- "selbst" im Sinne einer immateriellen, unkaputtbaren und durch viele Inkarnationen gehenden Entität, die, wenn auch meist nicht im/bei Bewußtsein, dennoch alle Erinnerungen und Erkenntnisse mindestens früherer Inkarnation behält.
Für das, was ich geschrieben habe, ist Reinkarnation irrelevant, weil das Selbst in der Schau ein rein fiktives ist, mit dem man sich identifiziert, da man (gleich, welches Deiner Selbste man annimmt) in der Schau an seine Stelle gesetzt ist.
Daß der Waldviertler nach seinem Tode als deutscher Kaiser reinkarniert und die Krönung durch seine zukünftige Inkarnation gesehen hat, schließe ich zu 100 % aus. Das wäre eine dermaßen groteske Kombination...
Es ist zwar ein interessanter intellektueller Kunstgriff, um das Problem zu lösen, scheint mir aber zu weit hergeholt zu sein, um tatsächlich zuzutreffen.
Ich schließe allerdings nicht pauschal aus, daß Schauungen in kommende Inkarnationen möglich sein könnten. Das bringt uns hier jedoch nicht weiter und führt zudem zu Folgeproblemen, die alles nur noch komplizierter machen.
Z. B. (Fragen, die mir spontan einfallen): Sind die künftigen Inkarnationen festgelegt oder erwirbt man sie sich schicksalhaft als Folge des Denkens und Handelns in dem Sinne, daß zur Behebung der eigenen Defizite, bzw. (neutraler) dem eigenen Sein entsprechend ein passendes Leben eingefädelt wird? "Wann" (nicht temporal, sondern im Zyklus der Inkarnationen) würde diese Entscheidung getroffen? Wie kann man in eine zukünftige Inkarnation sehen, wenn sie noch offen ist?
Wären die Inkarnationen jedoch schon festgelegt, entfiele ein essentieller Bestandteil des Lebens, nämlich Verantwortung für sein Denken und Handeln zu übernehmen. Welchen Wert hätte denn das Leben des Waldviertlers (sein Sein, Denken, Handeln) gehabt, wenn für ihn mit Zwanzig Jahren (als er die Schau hatte) schon festgestanden hätte, er würde im nächsten Leben deutscher Kaiser werden?
Dies natürlich unter der Voraussetzung, daß der Ablauf der Wiedergeburten mit sittlichen Prinzipien verbunden ist, die diesen bestimmen. Falls man das ablehnt, wäre zu erörtern, von was Reinkarnation überhaupt abhängt und wie eine Lüftung des Vorhanges durch das Sehen zukünftiger Inkarnationen damit interferieren würde.
Gruß
Taurec
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„Es lebe unser heiliges Deutschland!“
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„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“