"lechts und rinks kann man nicht velwechsern. werch ein illtum!" (Ernst Jandl) (Schauungen & Prophezeiungen)

Ulrich ⌂, München-Pasing, Sonntag, 09.03.2025, 14:41 (vor 71 Tagen) @ BBouvier (1551 Aufrufe)

Hallo BB,

Da wandert rein gar nichts und Niemand nirgendwohin.
Nur die Jahreszeiten verschieben sich über die Jahrtausende millimeterweise - erkennbar z.B. an den ersten Schneeglöchchens.
Irgendwann bimmeln die ohne Kalenderreform bei der Schneeschmelze im August.
Und die Sonne steht sonstwo - vielleicht im Wassermann anstelle im Löwen.
Was den Astrologen bereits seit Jahrtausenden nicht geringe Pein bereitet:
Sterile Rechenkunststücke ...ganz ohne herumzigeunernde, vereiste Polkreiszonen!

leider stimmt in vorstehendem Text kein einziger Satz, was aber außer mir Erbsenzähler Niemandem einen Zwischenruf wert ist:

Der per Konvention als zum "Fixpunkt" erklärte "Frühlingspunkt", definiert als derjenige Punkt, in dem sich Ekliptik und der Himmelsäquator "aufwärts" schneiden, und der somit Bezugspunkt sowohl des ekliptikalen als auch äquatorialen Bezugsystems ist, der "wandert" (geo/helio-zentrisch) vor dem "Hintergrund" des Fixsternhimmels. "Rückwärts" = gegenläufig zur Laufrichtung der Planeten.
Dieses Phänomen "Präzession" zu nennen ist deshalb sprachlich falsch, WEIL man den Begriff umgangssprachlich auf den Frühlingspunkt bezieht, richtig müsste man ihn deshalb "Rezession" nennen.

Die Kalenderreform hat nicht die Aufgabe, die Schneeglöckchen-Blüte mit dem Kalender zu synchronisieren, der Kalender selbst orientiert sich an eben diesem Frühlingspunkt, und nicht etwa am Fixsternhimmel. Die Schneeglöckchen wissen das, weshalb es ihnen auch nicht in den Sinn käme, in x mal 12.000 Jahren im August zu blühen, weil sich die Jahreszeiten eben NICHT "millimeterweise" verschieben.

Die Namensgleichheit von Sternbildern und Tierkreiszeichen ist zwar ein Quell nie versiegender Heiterkeit hinsichtlich des üblichen Aneinandervorbeiredens, aber Astrologen haben damit überhaupt kein Problem, weil das von Dir genannte Phänomen "Löwe-Wassermann" sich nun mal auf die astronomischen Sternbilder, nicht aber auf die namensgleiche "Phase" des Sonnenstandes bezüglich des Frühlingspunktes bezieht.

Der Heureka-Effekt stellt sich ein, wenn man in Betracht zieht, dass - zur Orientierung am Fixsternhimmel - Abschnitte des Fixsternhimmels zur Orientierung nach den gleichnamigen Tierkreiszeichen der Astrologie benannt wurden, was bei zwei sich gegeneinander verschiebenden Bezugssystemen natürlich nur Sinn macht, wenn man es nicht als starr ansieht, sondern das Verfallsdatum beachtet. Dieser Irrtum in der Anschauung und der Übernahme ungeeigneter Begriffe betrifft daher das astronomische, nicht das astrologische Weltbild.

Gruß
Ulrich

* allen, die unter Rechts-Links-Schwäche leiden, sowie Flacherdlern und anthroposophischen Hinterweltlern verweigere ich die Diskussion zu den genannten Themen


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