Hallo Franz,
Als zwar nicht bekennender Flacherdler aber den Seitenhieb auf "Anthropisches Prinzip" versus "Anthroposophisches Prinzip" Verstehender 
nein, das war kein Seitenhieb. Auf Seitenhiebe versteh ich mich generell nicht, bin grobmotorisch und hau' undiplomatisch immer nur geradeaus.
Das heißt auch, wenn das dann Frühling Kraft Definition genannt wird, wenn die Schneeglöckchen blühen, ist es auf unser heutiges Bezugssystem gerechnet trotzdem beginnender Herbst. Die Erde steht dann auf der gegenüberliegenden Seite der Sonne im Vergleich zu heute.
nein, eben nicht: Nicht "unser heutiges Bezugssystem gerechnet trotzdem beginnender Herbst". Diese Konvention, wann der Frühling beginnt, ist nicht nur "heutig", sondern gilt bis auf Widerruf, soll heißen sie "altert" nicht, auch nicht "millimeterweise". Das ist ein Denkfehler, bzw. ein Vorstellungsfehler, der allerdings ebenso weit verbreitet ist wie der Spruch "die Sonne geht auf/unter".
Die Begriffsverwirrung kommt daher, dass die Astronomie als naturwissenschaftlicher Abkömmling der Astrologie von letzterer unbedacht Begriffe übernommen hat, die man nicht einfach in das Begriffssysytem, dem sie entnommen wurden, in späteren Zeiten zurück transponieren kann, ohne den Zeitfaktor zu berücksichtigen.
Im antiken Griechenland murmelte man "Heureka", wenn man aus der Eierschale einer ("falschen") Vorstellung schlüpfte, Zen-Buddhisten nennen es "Satori", Burkhard Heim schreibt nur noch unverständliches Kauderwelsch und Katholiken werden exkommuniziert. Und wer nicht ausschlüpft, neigt früher oder später zum Missionieren, damit er sich nicht so alleine fühlt.
Bei einem dynamischen Kalender sieht man das natürlich nicht, aber bei den Fixsternen, zumindest denen ohne relevanter Eigenbewegung sicher.
bin völlig ahnungslos, was Du mit einem "dynamischen Kalender" meinen könntest. Der verwendete Kalender ist sowohl "fix" hinsichtlich des Schnittpunktes Äquatorialsystem/Ekliptikalsystem, als AUCH und GLEICHZEITIG "dynamisch" hinsichtlich des Fixsternhimmels (sofern man, wie du richtig anmerkst, die Eigenbewegung der Fixsterne vernachlässigt).
Wäre der Kalender im umgekehrten Sinne "fix" hinsichtlich des Fixsternhimmels (die Eigenbewegung der Sterne vernachlässigend), jedoch "dynamisch" hinsichtlich des Äquatorialsystems/Ekliptikalsystems, mit dem Frühlingspunkt als Referenzpunkt, dann käme es tatsächlich zu den Phänomenen, wie von BB und Dir beschrieben.
Ein Kalender, der NUR fix zu beiden Bezugssystemen ist, kann es nicht geben, wohl aber einen, der dynamisch zu beiden wäre.
Ist aber unpraktisch: Wir müssten dann immer Google fragen, wann die Schneeglöckchen blühen, und in welcher Himmelsrichtung in der jeweiligen Jahreszeit man zum Bahnhof findet.
Gruß
Ulrich