Guten Tag Giraffe,
es stimmt zwar, dass der Energieverbrauch von Bitcoin perse kein Problem ist. Allerdings nicht wegen Überschussenergie an Wackelenergie wie Windkraft oder Solar.
Da du deine Beiträge gerne in Teilen bringst, passe ich mich dem an und formuliere die Antwort in Teilen.
Teil 1: Warum ist der Energieverbrauch für sich kein Problem
Bitcoin ist als digitaler Rohstoff nicht ortsgebunden, daher haben wir hier das typische Problem nicht, dass Energie dort ist, wo keine Menschen sind.
Normalerweise sind die Orte, wo wir die Energie brauchen, die Orte, wo diese nicht ist. Das liegt daran, dass man sich vor Jahrtausenden, als zum Beispiel Städte wie Rom gegründet wurden, keine Gedanken darüber machte, dass man dort mal elektrizität brauchen wird.
Doch auch für Industrien und alle möglichen anderen Aktivitäten, braucht es zunächst Menschen, um diese zu gründen. So müssen wir Kraftwerke bauen.
Das kann man mit Bitcoin natürlich locker umgehen, indem wir die Mining Anlagen einfach dort hinstellen, wo es Energie gibt. Es ist eben nicht ortsgebunden.
Teil 2: Warum ist diese Erzählung von Bitcoin zur Rettung der Energiewende trotzdem idiotisch:
Bitcoin Mining ist ein hochgradig kompetatives Geschäft. Nur der, mit der günstigsten Energie überlebt. Das heißt, wer sich einen ANT-Miner (Ein Gerät zum schürfen von Bitcoin) kauft, der muss dieses Gerät 24/7 zu 100% auslasten, um die Investitionskosten reinzubekommen.
Es macht also absolut keinen Sinn, ein solches Gerät an einen Windpark oder Solarpark anzuschließen. Diese Wackelenergie ist ineffektiv und teuer. Man würde ein solches Gerät an einen Staudamm anschließen, wo die Grenzkosten 0 sind und wo am Beginn der Leitung wirklich viel Energie herauskommt.
Es gibt Orte auf der Welt, wo es viel Energie gibt, dort konzentriert sich das Mining. Es gibt gute Gründe, warum es keine BTC Mining Industrie in Deutschland gibt. Wir sind ein Energiemangelland.
Analog dazu: Niemand käme auf die Idee, eine Firma zu gründen, wo er seine Mitarbeiter nur zu 50% auslasten kann oder diese nur die Hälfte der Zeit arbeiten. Man geht dorthin, wo man volle Effizients hat.
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Also zusammenfassend. Das Verbrauchsargument gegen Bitcoin stimmt nicht. Goldminen und die Bankenindustrie (Würde durch Bitcoin um mindestens 90% schrumpfen) haben ein größeres Stromproblem, weil sie ihre Energie dort brauchen, wo Gold oder Menschen sind. Im Falle der Finanzindustrie mit ihren gigantischen Serverparks ist es sogar sehr viel Strom.
Überschussenergie ist allerdings kein Argument, weil wer BTCs schürfen möchte, muss gegen Konkurrenz bestehen und muss seine Anlagen zu 100% effektiv nutzen.
Das Bisschen, was da mal übrig bleibt, reicht nicht, um die Investitionskosten zu rechtfertigen.
Beste Grüße
Peridot