Hallo Baldur,
Bei Millionen von Roulettekugelwürfen kommen annähernd exakt die Häufigkeitserscheinungen heraus, die die mathematische Wahrscheinlichkeit erwarten lässt.
Nein, die Kugel weiss das nicht, aber wer macht es dann wie und womit, dass es am Schluss passt?
Etwa übergeordnete Wirkfelder?
worum sollte man "übergeordnete Wirkfelder" vermuten, wenn sich das mit dem simplen Sachverhalt der Anordnung der Zahlen im Kessel erklären lässt?
Die Verteilung entspricht der Gaußschen Normalverteilung auch anderer zufälliger Prozesse. Selbst die Abweichungen von dieser Gaußschen Normalverteilung, bedingt dadurch, dass nicht alle Kriterien (gerade - ungerade, erste Hälfte - letzte Hälfte, 1., 2., 3., Drittel usw.), mit gleicher Gewichtung bei der Anordnung der Zahlen im Kessel berücksichtigt werden konnten, entsprechen dem Rahmen, den die Gaußsche Normalverteilung erwarten lässt.
Das gilt für "zufällige" Prozesse, versagt jedoch bereits da, wo eine Zeitreihe aus menschlichem Verhalten resultiert, wie z.B. bei Börsenkursen, die üblicherweise, bedingt durch Gier oder Angst, eine sogenannte "fat-tailed distribution" nach einer der beiden oder beiden Seiten aufweisen.
Unzählige Roulette-Spieler sind beim Versuch gescheitert, den sogenannten "Ecart", also die SCHEINBARE Abweichung von einem rechnerisch zu erwartenden Mittel-"Soll"-Wert für eine Spiel-strategie auszunutzen, weil sie nicht bedenken: Obwohl die relative, also prozentuale Verteilung jeder spielbaren Chance zwar einem idealen Mittelwert als Grenzwert zustrebt, können sich auf jedem beliebigem Teilabschnitt jedoch "Ecarts" in beliebigem Extrem bilden. Man kann recht genau beziffern, wie oft diese Abweichungen (in absoluten Zahlen) zu erwarten sind, aber nicht wann. Analog "weiß" der Prophezeiungskanon, dass (immer mal wieder) ein Papst flieht - aber nicht wann
Meiner Meinung nach sollte man die Möglichkeit eines existierenden Universalgedächtnisses, einer übergeordneten Steuerungsebene nicht ausschliessen...und die muss, um zu funktionieren, Informationen sammeln und aufnehmen, um sie zu verwerten und zu handeln......
Eine der gedanklichen Sackgassen, die sich anbieten, wenn man diesem Gedankengang folgt, wäre z.B., im Rückblick auf einige Tausend Jahre Kriege "zum Ausgleich" dafür endlich das "tausendjährige Friedensreich" zu erwarten? Willkommen in der Katholischen Kirche
Erika und Max Mustermann scheitern üblicherweise (wie ich auch) bei der realistischen Einschätzung von Wahrscheinlichkeiten, wie am Beispiel des sogenannten "Ziegenproblems" ( https://de.wikipedia.org/wiki/Ziegenproblem ) hinlänglich bewiesen wurde.
Das gilt jedoch nicht nur für solche alltagsferne Sachverhalte wie das Ziegenproblem, sondern betrifft auch ganz alltägliche Dinge, wie z.B. die weit verbreitete Fehleinschätzung, dass es riskanter sei, nach einem Absturz betrunken Auto zu fahren statt zu Fuß zu gehen. Kein Polizist, der Dich kontrolliert, wird Dir glauben, dass hinter Deinem Entschluss, betrunken zu fahren statt zu gehen, eine "vernünftige" Einschätzung steht.
Obwohl Steven D. Levitt und Stephen J. Dubner dies in "SuperFreakonomics - Nichts ist so wie es scheint: Über Erd-Abkühlung, patriotische Prostituierte und warum Selbstmord-Attentäter eine Lebensversicherung abschließen sollten" mittels Statistik eindeutig belegt haben.
Gruß
Ulrich