Hallo, Ulrich,
Offensichtlich verstehst Du den Begriff "Naturgesetz" anthropozentrisch, analog zu von Menschen für Menschen erlassene "Gesetze":
Hm, so lange habe ich darüber nicht nachgedacht. Ich meinte, mathematische bzw. physikalische Gesetze, die unsere Ordnung in der täglich erlebbaren Realität beschreiben und auch vorhersagbar machen, in gewissen Grenzen.
aber die Naturgesetze beschreiben das tatsächliche Verhalten der Dinge, und daher kann man nicht einwenden, dass es einen geben muss, der es ihnen vorschreibt[/b]; ..."[/i]
(Bertrand Russell: Warum ich kein Christ bin.)
Einverstanden, sie existieren, Punkt. (Ich bin auch kein Christ mehr).
Wenn ich mir drei Tage Zeit nehme, die Positionen der gefallenen Zahlen im Kessel zu notieren UND auch die Verteilung auf die entsprechenden Zahlen auswerte, dann ergibt sich sowohl hinsichtlich der räumlichen Verteilung im Kessel als auch hinsichtlich der Verteilung der Zahlen eine Verteilung, die der Gaußschen Normalverteilung entspricht.
Würde ich alle Zahlen im Kessel nun umnummerieren, aber gruppenweise benachbart, hätte ich wiederum eine Normalverteilung hinsichtlich der Positionen im Kessel, aber oh Wunder, "unerklärliche" Häufungen hinsichtlich der Verteilung der einzelnen Zahlen - - - die ich jedoch durch meine veränderte gruppenweise Anordnung der Zahlen selbst verursacht habe.
Das glaube ich so nicht. Alles gründet auf der beobachtbaren Realität, dass über eine lange Beobachtungszeit von Millionen Würfen alle Fächer annähernd exakt gleich oft getroffen werden.
Damit ist es egal, was auf den Feldern draufsteht.
Die unerklärlichen Häufungen ergeben sich immer aufgrund kurzer Beobachtungszeiträume, egal, welche Erscheinung man betrachtet.
Und so unerklärlich sind sie nicht.
Aufgrund des Zweidrittelgesetzes (das mal jemand aufgrund der binomischen Formeln mathematisch hergeleitet hat, soweit ich mich erinnere, aber beobachtbar ist es jederzeit und überall) gibt es einen Zwang zu Wiederholungen und damit zu Ausbleibern, bzw. zu Favoriten und Restanten.
Völlig egal, was auf den Zahlenfächern stünde.
Die annähernd konstante Wurfweite erfahrender Croupiers als Einfluss klammere ich mal aus. Oft aber ist zu sehen, dass die Tendenz umschlägt, wenn der Croupier wechselt. Pardon, oder die Croupiereuse natürlich.
Egal, wie, die Häufungen sind ein zentrales Element des Zufalls. Es bilden sich Klumpen. Warum? Zwang zur Wiederholung.
Ich habe beobachten können, dass sich die Ecarts mehrerer Tage plötzlich in einer Sitzung entladen, da wird auf einmal alles wieder zurückgestellt, Favoriten sterben, Restanten erblühen. Alles querbeet über einfache Chancen, Figuren, und Dutzende/Kolonnen, eine einzige Sitzung rückt alles wieder gerade.
Zufall? Ja, genau, Zufall! Aber eben nach Zufallsgesetzen. Es gibt Schranken. Aber wer oder was sorgt für deren Einhaltung?
Jeder Ausreisser wird wieder eingefangen - aber, weshalb?
Oder anders formuliert, welcher Wirkmechanismus sorgt dafür, dass die Gausssche Normalverteilung in Summe eingehalten wird?
Einen Wirkmechanismus würde man doch nur im genau umgekehrten Fall voraussetzen, wenn TROTZ veränderter gruppenweiser Anordnung der Zahlen sich die vorher normalverteilten Positionen im Kessel nun verändern würden, damit die als "Naturgesetz" missverstandene Gaußsche Normalverteilung hinsichtlich der Normalverteilung der Zahlen eingehalten wird.
Die Gaussche Normalverteilung würde bei jeglicher Gruppierung auftreten - oder weshalb nicht?
So lange der Kugelwurf zufällig bleibt und damit über laaaaaaange Frist alle Fächer gleich oft trifft, ist egal, was auf dem Fächer steht. Gauss bleibt.
Jetzt zurück zum Hirnwurm: weshalb werden alle Fächer gleich oft getroffen? Immer, überall, zu allen Zeiten, wenn nur auf lange Sicht?
Wodurch kommt es zum Ausgleich?
Eine Kraft kann es nicht sein - was ist es dann?
Beste Grüsse vom Baldur