zeitfragen (Freie Themen)

detlef, Freitag, 01.03.2024, 16:06 (vor 265 Tagen) @ Ulrich (1836 Aufrufe)

moin,
.

wenn du und ich, jeder fuer sich den mond ein paar jahre beobachten und das aufschreiben, sollte jeder von uns nach jahren in der lage sein, zukuenftige und vergangene mondbewegungen zu berechnen.
und, bei fehlerfreiheit, sollten unsere resultate identisch sein.


ich wette 100 : 1 dagegen und behaupte, dass - was uns betrifft - wir zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen.

da hab ich dir schon zugestimmt, als ich noch dachte, du bezoegest dich auf meie rechenkuenste...

... Beim Mond, in geringerem Maße auch beim Merkur, spielt die Parallaxe den Aufzeichnungen einen Streich, weil je nach Entfernung der beiden Beobachter voneinander, der Differenz-Winkel der beiden Beobachter beim Mond, in Zeit umgerechnet, so um die 2 Stunden betragen kann. Je näher am Horizont, um so mehr.

ja, das leuchtet ein.
themen-irrelevante zwischenfrage: ist das ein rein optischer unterschied, oder werden dadurch auch ebbe und flut beeinflusst?
(nein, ich bin nicht neugierig. ich will nur alles wissen)

Für ein Völkchen wie die Maya und drumrum war das natürlich eine viel geringere Abweichung der Aufzeichnungen.

klar, weil sie naeher zusammen wohnten.

und, denke ich, dass dies sinngemaess fuer alle himmelskoerper gelten muesste.

hmmm, da hab ich also mit dem falschen kaliber in die richtige richtung gezielt. (siehe weiter unten)

demnach muessten alle astronomie basierten, fehlerfreien kalender identisch sein. oder?


nein, das fängt schon damit an, ob sie sich auf den tropischen oder den siderischen Tierkreis als Ebene bezogen. Geht dann weiter, ob sie die Umläufe einzelner Planeten als Basis für ihre Zyklen verwendeten oder jeweils den zeitabschnitt von einer Konjunktion zweier beliebiger Planeten bis zur nächsten. Derzeit nimmt man an, dass sie es noch anders machten und das kleinste gemeinsame Vielfache der synodischen Umläufe verwendet haben:

soweit kapiert.


"Exakte Übereinstimmung mit 5 Planeten
Tatsächlich wurde eine Übereinstimmung gefunden, allerdings keine, die sich auf einen spezifischen Planeten bezog, sondern eine, die gleich mehrere Planeten inkludierte. Die synodische Periode des Merkur beträgt 117 Tage, was genau einem Siebentel von 819 Tagen entspricht. Die Periode der Venus beträgt 5 Jahre zu 819 Tagen, um sieben Perioden zu vollenden. Mars benötigt 20 Jahre des 819-Tage-Kalenders für eine Periode, Jupiter benötigt 19 Jahre für 39 Perioden, Saturn 6 Jahre für 13 Perioden.
Der 819-Tage-Kalender ist also genau auf die sichtbaren Bewegungen der 5 erdnächsten Planeten abgestimmt."

aha.
also auf die sichtbaren planeten und deren bewegungen. macht sinn, da wir keine hinweise auf verwendung von optischen hilfsmitteln haben.
also besteht eine wahrscheinlichkeit, dass benachbarte voelker mit dem selben rechensystem selbst bei individuellem ansatz beim gleichen system landen sollten.

... aber wenn da so ein kurzsichtiger Maya den Saturn unter den Tisch fallen ließ, dann kommt er zu einem anderen kgV...

denen war das kalender wesen so wichtig, und die hatten soo viele priester, das halte ich fuer aeusserst unwahrscheinlich.

nach welchen gesichtspunkten wird dann ausgewaehlt, welcher dieser "nullpunkte" zum startpunkt gekuert wird?
es muss da noch weitere kriterien geben.


oben genannte zwei Bezugsebenen, in Verbindung mit Zyklen eines beliebigen Planetenpaares, aber auch die vermutete Kombination von synodischen Umläufen, evtl. bezogen auf irgendeinen Referenzpunkt, oder auch nicht, evtl. auch in Bezug zu einem Fixstern, möglicherweise auch zum Tag im Jahr des erstmaligen heliakischen Aufgangs eines Fixsterns, wie Sirius bei den Ägyptern ( https://www.spektrum.de/alias/wunder-des-weltalls/heliakischer-aufgang-des-sirius/1765999 ), setzt der Phantasie keine Grenzen.

AUA! meine hutschnur faengt an zu druecken. ich glaube dir.

In Bezug auf die nur scheinbar unregelmäßige Verteilung der Primzahlen im Zahlenraum gibt es ebenfalls Strukturen, bezogen auf die Zahl 6, aber auch auf die Zahl 210, die auf den ersten und zweiten Blick nicht sichtbar sind, auf den dritten Blick aber schon, falls der Betrachter sich - sinnbildlich - auf den Kopf stellt und die Perspektive ändert, d.h. die fortlaufenden Zahlen in Kreisen oder in Blöcken bestimmter Länge anordnet und die Spalten, beim Kreis die Strahlen, untersucht.

öh, dumme frage - naechste frage...
hat es im zwanziger system die gleichen primzahlen, wie im dezimalsystem?

Auch im Kreis, also der beobachtbaren Bahn eines jeden Himmelskörpers, gibt es Strukturen, die sich nicht auf den ersten Blick erschließen. Systematisch mit statistischen Methoden (t-Test, ANOVA, Regressions-Analyse usw.) wurden sie von David Cochrane, einem Entwickler von Astrologie-Software untersucht und auf einem YouTube-Kanal präsentiert: "Cosmic Cybernetics and Cosmobiology" https://www.youtube.com/channel/UCD0hTApPdhw4ImbIGxzyO7g

auch hier beschraenke ich mich mal besser aufs glauben.


Astrologisch interpretierbar sind sie bereits durch die Pionierarbeit von John Addey: "Harmonics in Astrology: An Introductory Textbook to the New Understanding of an Old Science"
https://www.amazon.de/Harmonics-Astrology-Introductory-Textbook-Understanding/dp/1904258026

Manche psychotropen Substanzen, z.B. Peyote (Anhalonium lewinii), oder Ayahuasca, machen solche Strukturen "sichtbar".

wobei fuer mich persoenlich die frage nicht beantwortet ist, wie vertrauenswuerdig chemisch erhoehte wahrnehmungen sind.

mir fallen dafuer nur zwei moeglichkeiten ein.
entweder willkuerliche bestimmung (wie bei der christlichen zeitrechnung)
oder es gibt/gab grund, anzunehmen, dass in periodischen(?) abfolgen zu diesen nullpunkten irgendwelche weltbewegende katastrophen >passieren, und hat eine solche zum startpunkt gemacht.
das wuerde auch besser zu den behaupteten vorherigen zeitaltern passen.


nein eben nicht, weil laut Maya-Mythologie ja nur der zweite von drei Untergängen in Bezug zu einer Naturkatastrophe gesetzt wurde, der Beginn des Kalenders sich aber auf den Untergang der dritten welt, bzw. den Beginn der vierten Welt. Das mag man zwar katastrophal nennen als Betroffener, aber von Naturkatastrophen wird nichts berichtet, meines Wissens.

ich denke, hier reden wir aneinander vorbei.
wenn z.B. die goetter eine menschheit auffressen - und man dies nicht woertlich und lukullisch verstehen will - muss irgend etwas schwerwiegendes passiert sein. - in meinem sprachschatz eine katastrophe.

Die Zählweise ist, ähm eigenwillig, kann man leichter mit Rum mit Tee statt Tee mit Rum verinnerlichen:

dies war dann mal leicht verstaendlich fuer mich

"Als gesichert gilt, dass der Beginn der gegenwärtigen Maya-Schöpfung auf das Datum 13.0.0.0.0 4 Ahau 8 Cumku fällt (11. oder 13. August 3114 v. Chr.). Damit ist 13 Baktun 0 Katun 0 Tun 0 Uinal 0 Kin 4 Ahau 8 Cumku der Anfangspunkt des Maya-Kalenders. Die Zeitangabe 0.0.0.0.0 verwendeten die Maya nicht, das erste Baktun wurde 13 statt 0 genannt, nach Vollendung des Zyklus 13 Baktun sprang die Zählung aber auf 1 Baktun, somit korreliert die Lange Zählung 1.0.0.0.0 mit dem 10. oder 12. November 2720 v. Chr. Rein rechnerisch betrachtet steht die Angabe 13.0.0.0.0 für den Anfangspunkt des Kalendersystems allerdings tatsächlich für 0.0.0.0.0. Es mag zunächst unlogisch erscheinen, dass die Maya ihren Kalenderanfang nicht 0.0.0.0.0 schrieben, sondern 13.0.0.0.0. Dies lässt sich jedoch mit der religiösen Bedeutung der Zahl 13 erklären."
https://de.wikipedia.org/wiki/Lange_Z%C3%A4hlung

das hab ich schon mindestens einmal gelesen, aber mit soviel zahlen merk ich mir das nicht exakt.
zur sache:
ich mag die 13 auch. hab volles verstaendnis, wenn die mayas einen anfang auf 13 huebscher fanden, als einen auf null.
bemerkenswert finde ich, dass die, wie unsere computer, auf null anfangen, nicht wie wir auf eins. waren die Mayas digital?
eine wichtige frage waere aus meiner sicht, ob die anderen lokalen kalender (z.B. der azteken) auch mit 13 anfingen, oder mit der logischeren null.
(ich hab mal eben meinen rechner gequaelt: 13. august 3144 bis gestern abend sind 1.876.126,25tage - also 2.290,75 mal 819 tage. also 2.290 volle zyklen plus 614,25 tage. bleiben uns also noch 204,75 tage bis zum naechsten vollen zyklus. damit waeren wir dann beim 21. september 2025. herbstgleiche) ((bin gespannt, wie lange das dauert, bis diese zahlen fuer ein update des weltendes auftauchen))


In einem kalendarischen System, das nicht auf fortlaufender Teilung beruht, in dem sich die gemeinsamen Nullpunkte der Zyklen also immer wieder decken, sondern, wie offensichlich beim Maya-Kalender, deren Nullpunkte erst nach einem jeweiligen - verschiedenen - Vielfachen sich erstmalig wieder decken, kann man sich, aus "Vogelperspektive" (Quetzalcoatl :rotfl:) leichter orientieren, wo man sich gerade in Bezug auf den längsten der verwendeten Zyklen befindet, es erinnert mich an die Dewey-Dezimalklassifikation (DDC), die bei der erschließung von Bibliotheken verwendet wird, die damit verglichen aber blass aussieht.
Die bei der Erstellung des Maya-kalenders verwendeten Zahlen, insbesondere 144.000 legen es für mich nahe, dass sie über einen Einblick in Strukturen der Zeit verfügten, der verlorengegangen ist.

wenn ich jetzt alles schreiben wuerde, was mir zur 144(000) einfaellt, wuerde dieser faden zu einem spinnennetz werden.

Für mich legt das nahe, das das Kalendersystem weniger an der zeitlichen Verortung der aktuellen Zeit hinsichtlich "kurzer" Zeitabschnitte (Monat, jahr), sondern längerer Zeitabschnitte orientiert war, warum auch immer.

und bei diesem "warum auch immer" denken wir verschieden. mir will diese betonung laengerer zeitspannen als hinweis fuer angst vor etwas wiederkehrendem vorkommen.

Bitte entschuldige, dass meine letzten Beiträge schroff waren: Bin derzeit im Krisenmodus, da ein "kleines Pferdchen" samt Fohlen entlaufen ist. Der Verlust wiegt schwer.

(wenn du wuesstest, an was ich alles denke bei "kleines Pferdchen" )
aber als ehemaliger viehzuechter kann ich sehr gut verstehen, dass ungeklaerte verkleinerungen der herde die stimmung verderben.

gruss,d


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