guten nachmittag,
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langsam bekomm ich ein zeitproblem. ihr deckt mich alle mit so vielen interessanten hinweisen ein, denen nachgegangen werden will, dass die mir schätzomativ noch verbleibende zeit wohl kaum reichen wird.
das ist eine abgesprochene konzertierte Aktion um dich für die nächsten 40 bis 50 Jahre an der Stange zu halten.
so,so, ich sag dir was, wenn ich mir ne ganze serverstation miete (so in NSA groesse), zwei dutzend gute programmierer einstelle, kann ich das alles in nem vierteljahr klaeren.
*geht mal eben in der portokasse schauen, ob da genug drin ist*
*kommt etwas blass um die nase zurueck*
"na, ja, weil du es bist, mach ich mich mal selber dran."
*krempelt die aermel des polo-hemdes auf*
Nach Fertigstellung des ersten U-Boot-Prototyps solltest du beim nächsten Modell das Deck ggf. mit Rollator befahrbar gestalten.
das bringt mich auf ne idee. beim naechsten modell spar ich mir die segel und bau rollsitze fuer ruderer ein.
Als bislang bestes Buch zur Einführung in die Thematik habe ich "Re-Creating Primordial Time: Foundation Rituals and Mythology in the Postclassic Maya Codices" von Gabrielle Vail und Christine Hernández gefunden (du hast Post)
https://1lib.sk/book/25727871/93f618/recreating-primordial-time-foundation-rituals-and-mythology-in-the-postclassic-maya-codices.html
DAS buch spar ich mir fuer spaeter auf. schliesslich steht da: -postclassic-maya- hat also zeit.
Die astronomischen Daten, die für die divinatorischen Zwecke, z.B. die Bestimmung eines für religiöse Zeremonien geeigneten Datums kombinierend verwendet wurden, sind so "unüblich", dass nur Fragmente davon in der überlieferten Astrologie aus anderen Kulturen zu finden sind.
auf wessen divinatorische zwecke beziehst du dich hier? der mayas, oder der (pre-)christen?
... Wie das Regelwerk eines Prognose-Systems "vollständig" ausgesehen haben könnte, kann man vermutlich auch aus den vorliegenden Überlieferungen nicht rekonstruieren.
die vermutung teile ich nicht. wenn jedesmal, wenn die venus dem mars in den celestialen hintern tritt, hier irgendein vulkan hochgeht, sollte es doch verlockend sein, bei jedem zu erwartenden zukuenftigen tritt der venus einen vulkanausbruch zu erwarten.
kommt mir sicherer vor, als die eingeweide von voegeln hin und her zu schieben.
Was davon in die Folklore Eingang gehalten hat, ist so substanzhaltig wie der Osterhase oder der Weihnachtsmann, weder aus der Untersuchung überlieferter Bräuche noch Mythen lässt sich deshalb m.E. so etwas wie eine "Prognosemethode" erschließen.
hmmm, also ich selber habe beim ausnehmen schon stoeckeweise eier in hasen gesehen. nur schalen und farbe konnte ich nicht entdecken.
etwas weniger tiefschuerfend: folklore war jahrhundertelang fuer seeleute, goldringe am ohrlaeppchen zu tragen als gluecksbringer. (am, nicht im) was belaechelt wurde.
tja, inzwischen wissen wir, dass am ohrlaeppchen ein akupressurpunkt ist, der die sehkraft foerdert.
ich denke, dass man da doch was finden kann. mit einer lupe, die gross genug ist.
Dem Kalendersystem liegt ein Verbund astronomischer Zyklen zugrunde. Beginn und Ende eines jeweiligen Zeit-Abschnitts in diesem Zyklen-Verbund als etwaige krisenhafte Zeitpunkte zu betrachten, halte ich für naiv, weil die Kalenderrechnung zwar als Grundlage dient, um Prognosen einen zeitlichen Bezug zu geben, aber die Länge der einzelnen Perioden, aus denen er entworfen wurde, diesen vermeintlichen "Katastrophen-Zyklus" ja nicht bereits beinhalten.
wie schreibt der Danisch immer? finde eine aehnlichkeit und du darfst dir einen zusammenhang aussuchen.
beginn und ende eines astronomischen zyklus (ich red vom long count) wo ist der? ich denk mal, da wo es mir als oberpriester passt. schliesslich bedeutet zyklus ja, das immer wieder das selbe kommt.
der rest ist noch mehr beobachtung und dividieren.
wenn ich also einen ende/anfang auf ein einziges auffaelliges ereignis setze, dann muss ich nach einem vollen zyklus die selben konstellationen haben, erwarte also, dass die goetter gefaelligst wieder ne katastrophe liefern.
wenns nicht klappt, dann muss neu berechnet werden.
(das gilt natuerlich nur fuer systembedingte vorkommnisse. also, sonnenstrahlung, polspruenge, magnetische umpolungen, weltraumstrahlung, tod eines der welttragenden elefanten, etc.
ob meteoriteneinschlaege auch dazu gehoeren, wage ich nicht zu beurteilen)
an was macht man einen weltuntergang fest? am anfang? am hoehepunkt? oder am ende?
Den Entwurf des Kalendersystems der Maya verstehe ich so: Er bezieht sich auf ein rückdatiertes Ereignis als Beginn deren "vierter Welt" als (offenbar einziger) zeitlich Bezugspunkt (Zeit"punkt" unbekannter Dauer, Rom ist ja auch nicht an einem Tag abgebrannt).
iss klar. seuchen wirken ja auch nicht nur an einem vormittag - ausser bleiseuchen.
Ausgehend von den verwendeten unterschiedlich langen astronomischen Perioden ergeben sich aus deren Vielfachen Zeitabschnitte, die "nach außen" jedem Laien, der weder mit Astronomie noch Astrologie vertraut ist, bereits als Zeitalter-"Prognosen" missverstanden wurden, während sie tatsächlich nur die rechnerische Grundlage bildeten für das System, innerhalb dessen Prognosen erstellt wurden.
jo, klar.
Die synodischen Perioden der sichtbaren Planeten bilden nur den astronomischen Rahmen des Kalenders.
da ich mit der bloeden regelmaessigkeit brechen will, bei jedem deiner beitraege woerter nachschlagen zu muessen, ignoriere ich souveraen und vorlaeufig mal "synodisch".
aber, aus diesem astronomischen rahmen, in verbindung mit fixsternen kommt man schon weiter. (hat mir die tage ein gebildeter bekannter erklaert)
Die verwendeten Elemente als Grundlage für Prognosen waren jedoch ganz andere: Neu- und Vollmonde, Sonnen- und Mond-Finsternisse, der heliakische Aufgang der Venus, Wenden zur Rück- und Direktläufigkeit, insbesondere bei Jupiter und Saturn, diverse ganzzahlige Teilungen des Kalenders und die Kombination der jeweiligen Tagesposition der Sonne (und/oder Planeten), die sich in Bezug auf die unterschiedlichen Teilungen ergeben, usw.
ja, und? die sind doch als kleinere zyklen teil des grossen und ganzen.
und es kommt ja auch immer drauf an, wem man etwas sagen will.
wenn ich einem bauern sage, er solle am zweiten tag nach vollmond saeen fuer eine groessere ernte, dann kapiert der das.
wenn ich (vor dem internet) nem bauern was von El niño und sonnencyclen erzaehlt hatte, wurde ich fuer bekloppt erklaert.
Wenn man beides verwechselt, den astronomischen Kalender als Rahmen für die zeitliche Zuordnung von Prognosen einerseits, mit den astronomischen Methoden/Techniken/Elementen der eigentlichen Prognosen andererseits, weil beides auf astronomischen Daten beruht, kann das m.E. nur in die Irre führen.
koennte das ein kulturelles vorurteil sein?
"wir" haben seit jahrtausenden in hinterzimmern versteckte astrologische einzelkaempfer.
eine falsche zahl, eine falsche kommastelle und so'n armer mann hat den rest seines lebens immer "knapp daneben" gehauen.
(hinkendes beispiel - spinat war ein jahrhundert lang besonders gesund, weil einer ein komma eine stelle verrutscht schrieb, und niemand kontrollierte.)
bei den maya den precolumbianern im allgemeinen, hatten die in jeder stadt ganze kompanien von priestern. also aparatschicks. die haben ne freude daran, ihren kollegen fehler nachzuweisen. also bessere kontrolle der daten.
gruss,d
*krempelt die aermel wieder runter*