beantworte und dann abwarte, was denn nun als nächstes von Dir käme...
Hallo Detlef,
... und schon sind wir ganz schnell wieder bei rund 1.300 Wörtern.
Klar, ein Schafstall wird Stonehenge nicht gewesen sein. Aber vielleicht ein Zirkus? Ob der vielen Funde von Knochen ist natürlich auch ein Schlachthof oder eine Großküche oder eine Kultstätte möglich oder eine Begräbnisstätte. Rate mal…
Für einen Schafstall oder so ist wohl eine dichte Bedachung nötig, welche bei Steinkreisen fehlt und folglich immer der Himmel zu sehen ist. Warum dann dieser Aufwand?. Der gemeine Altertumsforscher wird ob dieser Tatsache sofort auf einen Himmelskult schließen, denn die kreisförmige Bauweise ist als Zweckbau eher unpraktisch. Gegen eine Kultstätte spricht zunächst, dass diese Monumente vor ihrer Weihe als solche schon länger existiert, also mindesten für den Zweck vorbestimmt gewesen sein müssen und als solche auch erkennbar waren. Dazu fehlt aber jegliche Symbolik. Natürlich kann der konkrete Steinkreis auch genau zu diesem Zweck errichtet sein. Ja, er kann auch in unvollständiger Kenntnis seiner ursprünglichen Bestimmung von Dritten für seine Zwecke missbraucht worden sein. Errichter und Benutzer müssen nicht identisch sein.
Wir wissen es einfach nicht und müssen spekulieren.
Nun finden wir ja in der nördlichen Hemisphäre jede Menge Steinkreise. Bekannt sind die in Südengland. Es gibt sie auch anderswo, in Finnland beispielsweise und den Highlands und in Callanish auf der Isle of Lewis (Äußere Hebriden). Es gibt große und kleine und Kreise innerhalb der Kreise.
Dazu kommt noch das geschätzte Alter von ungefähr 5.000 Jahren, wie zum Beispiel bestimmt für den Steinkreis von Avebury in der Grafschaft Wiltshire, östlich von Bath, unweit von Stonehenge.
Es wäre nun interessant zu wissen, was zu dieser Zeit meteorologisch, astronomisch, geologisch usw. auf Erden so los war und ob sich daran irgendwelche Einflüsse festmachen lassen, die bis heute nachwirken. Feststeht, dass die Eiszeit schon ein Weilchen vorbei war und das Nordpoleis wahrscheinlich noch als riesiger Gletscher in der westsibirischen Tiefebene ruhte.
Es gibt bei den Steinkreisen viele verrückte Sachen zu entdecken, die den Verdacht aufkeimen lassen, dass mit der Datierung etwas nicht stimmen kann. Nur ein Beispiel:
Nach Festlegung der Forscher soll der Steinkreis von Avebury um eine mittelalterliche Ortschaft herum gebaut worden sein. Kann man das glauben?
Nun, das Mittelalter ist jünger als 5.000 Jahre. Das war also nix.
Aber wenn man selber sich dort etwas länger aufhält bekommt man das Gefühl, dass es wahrscheinlicher ist, dass die Ortschaft in einen bereits lange vorher existierenden Steinkreis hineingebaut wurde. Hier geht es immerhin um eine Fläche von ungefähr 12 Hektar und einem Wall rundherum! Funde von rund 5.000 Jahre alten Keramiken ebendort lassen zwar auf eine Nutzung im selben Zeitraum schließen, aber nicht zwingend auf eine Besiedlung. Sie lassen auch keine Aussage zu, ob die Steinkreise nicht schon sehr lange vor dieser Zeit da waren. Die Annahme, dass es sich um Druiden-Tempel handeln könnte, kam erst vor etwa dreihundert Jahren auf. Aber zu Zeiten der Druiden waren die Steinkreise schon da.
In anderen Steinkreisen gibt es, soweit mit bekannt, keine Ortschaften, nicht mal in unmittelbarer Nähe. Aber für alle Steinkreise ist typisch, dass ihre Position in der Landschaft nicht zufällig gewählt ist. Die Umgebung war maßgebend dafür, wann Sonne und Mond gesehen werden konnten. (von hier) )
Ja, aber warum? Zu welchem Zweck wurden genau diese Standorte ausgewählt?
Der Archäologe John Bedell hatte sich vor ein paar Jahren mit der astrologischen Ausrichtung der Steinkreise auseinandergesetzt.
Demnach verweist Stonehenge aus einem bestimmten Blickwinkel immer auf den Mittsommer-Sonnenaufgang. (In dem Bild nach rechts oben). Bedell stellt nun die Frage, was uns zu der Annahme veranlasst hat, dass ausschließlich diese Blickrichtung die einzig richtige ist?
Was wäre denn, wenn bei allen diesen (Nach-)Denkmälern ursprünglich oder tatsächlich die Gegenrichtung gemeint war?
Kein vernünftig denkender Mensch blickt in die Sonne und bringt so sein Augenlicht in Gefahr, für den Segen, nunmehr den Mitsommer zu erleben um danach möglicherweise zu erblinden!
Es gibt schließlich auch Steinkreise die eindeutig besser zum Mittwinter passen. Zum Beispiel in Newgrange in Irland. Und da zaubert das Licht der Sonne zu dieser Zeit wunderschöne Lichtspiele auf eine Steinplatte. Daraus wird aber gleich eine steinzeitliche Grabstätte definiert. Jedenfalls ist auch hier erkennbar, dass die europäische Tradition viel mehr Wert auf die Zeit der Wintersonnwende legt, als auf die Mitsommernacht. Und plötzlich fügen sich auch die nordischen Sagengestalten, die Mythen und Rituale um die Rauhnächte in den Gesamtkanon ein.
Mir erscheint diese Erklärung plausibel. Sie beantwortet aber nicht die Frage nach der den Steinkreisen innewohnenden Präzision.
Beispielsweise basiert Stonehenge auf einem tropischen Sonnenjahr von 365,25 Tagen.
Boahh Und um die Vierteltage wusste man schon vor 5.000 Jahren??? Beeindruckend!
Dazu die vergleichsweise riesigen primitiven Klamotten, roh und unbehauen, wie gerade aus dem Fels gesprengt und schnell auf den Acker gehuckt und exakt an der Stelle eingebuddelt, wo sie stehen müssen, um dieses Ergebnis zu erreichen.
Die mehr als tausend Jahre älteren Dolmen in der Bretagne sehen dagegen aus wie gefällige Architektur in solider Ausführung.
Musste wohl ziemlich schnell gehen, mit den Steinkreisen...
..... war da ein zyklisches Ereignis in Sicht, was eine Art "Datensicherung" notwendig machte und dieses Ereignis überdauert hat und die danach nicht mehr "weggeräumt" wurde? Oder waren es lediglich Wegemarkierungen, die nur aus der Luft erkennbar waren? John Bedells Computergrafiken legt auch das nahe.
Wenn die Vorfahren alles schon so präzise wussten, passt der heutige Erklärungsversuch gleich garnicht mehr, dass das Abbild des Himmels notwendig war als Aussaat/Erntekalender ist schlicht blödsinnig. Bisdahin ging es nämlich auch ohne.
Der Zyklus Winter(1)-Frühling(2)-Sommer(3)-Herbst(4)-Winter(*) bedarf lediglich der Erfahrung im Zusammenhang mit der erwartbaren Erwärmung/Abkühlung bzw. Aussaat/Ernte. Ein Kalender ist dafür auch heute noch nicht nötig, denn Rüben und Radieschen, Beeren und Blumenkohl wachsen auch ohne denselben. Eine zügig abzuarbeitende Liste für die Aussaat und etwas Erfahrung zur Feststellung der Ertereife genügen dafür.
Es muss also andere, sehr wichtige Gründe für die Anzahl, die Präzision der Lage der unförmigen Brocken in der Natur geben. Eine Kalenderfunktion erfüllen sie auf jeden Fall, aber ganz sicher nicht für diesen Zweck.
Diese Fragen bleiben also unbeantwortet:
Wer konnte zur Zeit der Errichtung der Steinkreise mit den heute angenommenen Zusammenhängen und der dafür nicht notwendigen beeindruckenden Genauigkeit und Präzision etwas anfangen?
Gab es zwei oder mehr Zivilisationen unterschiedlicher Reife, von denen eine untergegangen/ausgewandert ist?
Was ist mit den irdischen Göttergestalten oder den technikaffinen Tempelhüterinnen, wie beispielsweise in Dr. Hermann Burgard *Encheduanna*, ISBN 9783943565034, beschrieben, was auch zeitlich ziemlich gut passen würde.
Sind es Relikte eine lange untergegangenen irdischen Zivilisation und inzwischen ohne jegliche Bedeutung, an denen wir uns vergeblich die Zähne ausbeißen? Oder haben wir es hier mit spirituellen Knotenpunkten zu tun, ähnlich den weltweit existierenden Pyramiden und Sakralbauten. Tja, und vielleicht ist es ja auch nur eine Vorlage für eine widernatürliche geistige Selbstbefriedigung, um von den tatsächlichen Problemen der Menschheit abzulenken? usw. usf.
Nun, das Erscheinungsbild dieser Orte wirkt nicht besonders erhaben, sondern irgendwie das Landschaftsbild störend – und ja, sogar verstörend, ob der Eigenschaften, die eigentlich Harmonie oder Vollkommenheit erwarten ließen. Ich empfand beim Aufenthalt an solchen Orten stets Stress, ähnlich wie in Sakralbauten die nicht an „spirituellen Knoten“ errichtet waren.
Aber vielleicht haben wir den Sinn hinter der Symbolik „ Stein(1) >>> Kreis(2) >>> Stein(*) “ nur im Zeitenlauf vergessen und unsere hier materialisierten Gedanken helfen uns dabei, übergeordnete Zyklen und deren Bedeutung wieder in das irdische Bewusstsein zurück zu bringen. Ich gebe zu, dass mir dieser Gedanke mit zunehmendem Alter immer besser gefällt. Er verschafft mir innere Ruhe und Zufriedenheit.
Zum Schluss noch eine Anmerkung: Dies hier ist derzeit meine Ankerstelle am Ufer des Zeitenflusses.
Niemand soll sich von mir abhalten lassen, seinem eigenen Weg zu folgen.
Wohl wissend mich auch heftig irren zu können, bin ich gerne bereit gegebenenfalls eine gegenteilige Position einzunehmen,
wenn mich diese überzeugt.
Alles Gute und Gruß
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